Seychellen
Shownotes
Für die neue Folge von Edelweiss Travel Tales stellt Erik die Uhr auf „Inselzeit“ um, denn Philipp Därr nimmt ihn und euch mit auf eine Reise zu den Seychellen, einem Inselparadies im Indischen Ozean. Als Sohn einer Seychelloise und eines Reisebuchautors wuchs Philipp in engem Kontakt zur Kultur der Seychellen auf. Im Podcast teilt er persönliche Erinnerungen aus seiner Kindheit, erzählt von dem entspannten Lebensgefühl der Einheimischen und den Besonderheiten der kreolischen Küche, und erklärt, warum Naturschutz hier so wichtig ist.
Ausserdem: warum es sich lohnt, ein paar Brocken Kreolisch zu lernen, warum Besucher keine Angst vor einheimischen Tieren haben müssen und Philipps Tipps für die schönsten Wasseraktivitäten, Tierbegegnungen und Dschungelwanderungen.
Das alles und noch viel mehr hört Ihr in dieser Folge von Travel Tales. Edelweiss Travel Tales erscheint alle 14 Tage, am besten abonniert Ihr den Podcast gleich, damit Ihr keine neue Folge mehr verpasst!
Mehr Infos über Philipp Därr und seinen Reiseführer über die Seychellen: https://www.dumontreise.de/autorinnen/philipp-daerr-1758
Mehr Infos über unseren Host Erik Lorenz: Erik Lorenz ist Autor und Herausgeber zahlreicher Reisebücher, u. a. für die Reihe «Lesereise» des Picus-Verlags und für den Malik/Piper Verlag sowie National Geographic. Er studierte in den Niederlanden, in Hongkong und Grossbritannien, lebte anderthalb Jahre in Australien und bereiste unter anderem Südostasien, China und Jordanien. 2017 gründete er den Podcast WELTWACH, in dem er – wie auch im englischsprachigen Ableger UNFOLDING MAPS – Gespräche mit prominenten Abenteurern und Abenteurerinnen moderiert. Momentan lebt er in New York. Mehr dazu hier: https://weltwach.de/
Mehr Infos über Edelweiss: Edelweiss ist die führende Schweizer Ferienfluggesellschaft und fliegt Euch ab Zürich weltweit zu über 90 Traumzielen in über 30 Ländern. Egal, ob Strandferien, pulsierende Metropolen oder spannende Kulturen: Edelweiss bietet für jeden Ferientraum das richtige Ziel. Das Beste: Gepäck, Sportgepäck und die Verpflegung an Bord sind im Flugpreis immer inbegriffen. https://www.flyedelweiss.com/ch/de/home.html
Supported by Visit Seychelles: https://www.seychelles.com/home
Transkript anzeigen
00:00:00: Diese Dschungelluft einatmen, dass das Grün riechen.
00:00:04: Da tritt man aus der Tür raus und sieht direkt einfach den Dschungel.
00:00:11: Und dann hat man das Erlebnis, dass man auf den Sischellen kriegen kann.
00:00:15: Dass man an so einen Strand fährt und den für sich hat.
00:00:17: Wirklich so einen ganzen weißen Sandstrand und den kann man dann alleine genießen.
00:00:22: Da gibt es Mantas.
00:00:24: Schildkröten, ich hab bei einem Schnäuchelausflug bei thirty-fünfund war, Meeresschildkröten aufgehört zu zählen.
00:00:29: Da ist Leben an jeder Stelle, da springt man ins Wasser und sieht zu hundert Prozent irgendein interessantes Tier.
00:00:36: Da weiß man einfach okay.
00:00:38: Jetzt ist die Anreise vorbei und ich bin wirklich auf den Sechellen angekommen.
00:00:56: Willkommen zu einer neuen Folge von Edelweiss Travel Tales, dem Podcast von Edelweiss der führenden Schweizer Ferienfluggesellschaft.
00:01:03: Alle zwei Wochen nehmen wir euch hier mit an besondere Orte dieser Welt, mit Geschichten, die hinter den Postcard-Motiven liegen und mit Menschen, die diese Orte wirklich kennen.
00:01:13: Und heute haben wir einen solchen Menschen für euch parat und zwar im Hinblick auf die sich schellen.
00:01:17: Diese Schellen, das ist ein Archipel im indischen Ozean, das für viele der Inbegriff eines Inselparadieses ist.
00:01:25: Und wie wir gleich erfahren werden, entspricht das auch tatsächlich der Wahrheit.
00:01:29: Doch über das türkisblaue Wasser und die wunderbaren Granitfelsen hinaus gibt es dort auch eine spannende Kultur, die ganz ganz tief verwurzelt ist, es gibt eine eigene Sprache und es gibt ein Lebensgefühl, das entschleunigt und verbindet.
00:01:43: Ja, und unser heutiger Gast wird uns von alledem erzählen.
00:01:46: Philipp der, er ist der Sohn einer Sichelois, er ist Mithautor des Démonds-Reiseführers Seycheln und er ist Ethnologe.
00:01:54: Und darüber hinaus arbeitet er bei Trauminselreisen.
00:01:57: Das ist ein auf die Region spezialisierter Reiseveranstalter.
00:02:01: Also er kennt sich wirklich aus aus ganz vielen unterschiedlichen Blickwinkeln heraus.
00:02:06: Er hat selbst sogar ein Teil
00:02:07: seiner
00:02:08: Kindheit auf den sich Schellen verbracht, bei seinen Großeltern direkt am Strand von
00:02:13: Mahé.
00:02:14: Er kennt das Leben dort also nicht nur von außen, sondern vor allem auch von innen.
00:02:17: Die Gerüche, das Miteinander, die Natur.
00:02:20: Und deswegen freue ich mich sehr auf dieses Gespräch und damit geht es jetzt los.
00:02:27: Und damit herzlich willkommen, lieber Philipp, bei den Edelweiss Travel Tales.
00:02:32: Hallo, hallo.
00:02:33: Hallo.
00:02:34: Danke, dass ich hier dabei sein darf.
00:02:35: Ich freue mich.
00:02:36: Und ich freue mich, über diese Schellen zu sprechen.
00:02:38: Ich mich auch.
00:02:38: Und ich hab grad schon gehört, wir haben grad schon ein bisschen geplaudert, dass du dich mit genau diesem Thema dieser Tage auch intensiv beschäftigst.
00:02:45: Du arbeitest jetzt gerade dieser Tage an eurem neuen Sechellenreiseführer am Update.
00:02:50: Genau, ich update gerade den Schellenreiseführer, den Dement richtig reisen.
00:02:56: Bin ich jetzt gerade dran und besser da quasi aus, die Dinge, die sich verändert haben, die Dinge, die neu dazugekommen sind.
00:03:03: Was ist gerade so das Thema heute, gestern Morgen, mit dem du dich beschäftigst?
00:03:07: Wo bist du gerade, gedanklich?
00:03:09: Also, jetzt gerade, gestern und heute hab ich mich vor allem mit dem Naturschutz beschäftigt.
00:03:14: Da ist auf den Sechellen schon lange ein großes Thema.
00:03:17: Ist jetzt gerade ein sehr großes Thema, weil sehr viel gemacht wird.
00:03:21: Da ist in den letzten fünf Jahren viel passiert, viel gemacht worden.
00:03:25: Spannend, da werd ich dich bestimmt gleich noch mal drauf ansprechen.
00:03:28: Schön, dass du dir dann mitten aus diesem Deep Dive Sechellen-Reiseführer jetzt ein bisschen Zeit für
00:03:34: uns nimmst.
00:03:34: Aber wunderbar, du bist also wirklich voll im Thema, bist grade auch ... im Seychellen Vibe.
00:03:40: Wie ist es denn, wenn du jetzt mal die Augen schließen würdest zu Beginn unseres Gesprächs und an die Seychellen denkst?
00:03:46: Welches innere Bild erscheint dir dazu erst?
00:03:48: Seychellen.
00:03:49: Du als Experte, der sich mit diesem Land schon seit vielen, vielen Jahren intensiv beschäftigt, dort, der auch viel Zeit verbracht hat.
00:03:55: Also was der zentrale, der schönste Ort ist, die Seychellen sind natürlich berühmt für ihre Strände.
00:04:02: Und was mir vor den Augen erscheint, ist so ein Blick.
00:04:06: durch den Grünstreifen, durch das Grün am Strand auf den Strand aufs Meer raus.
00:04:12: Das erscheint sofort und das Meer glitzert.
00:04:16: Das ist ein wunderschönes Bild, das mir da kommt.
00:04:18: Und
00:04:19: ist das ein konkreter Grünstreif, ein konkreter Strand?
00:04:21: oder ist das eine Szenerie, wie man sie im an ganz vielen Orten auf den sichellen findet?
00:04:26: Für mich persönlich ist das ist das ein direkter Blick auf den Strand Ancelamus.
00:04:31: Das ist ein relativ wenig besuchter Strand im Süden der Sechellen, an dem ich viel Zeit in meiner Kindheit verbracht habe, an dem meine Großeltern gelebt haben, mein Großvater auch immer noch lebt und das ist für mich der Heimatort schlechthin.
00:04:49: Was passiert da an diesem Strand?
00:04:51: Ist das ein ganz einsamer weißer Sandstrand, wie man ihn sich vorstellt?
00:04:54: Eigentlich nichts außer ein paar Krabben.
00:04:56: oder ist das eher Zivilisationsnahr?
00:04:58: Ist da eine Ortschaft in der Nähe?
00:05:00: Wie können wir uns diesen Strand vorstellen?
00:05:02: Also der Strand ist an einem Dorf.
00:05:05: Also viele der Dörfer der Schellen sind an den Stränden.
00:05:10: Und trotzdem ist der Strand, je nachdem, ob man jetzt sagt, man ist unter der Woche oder am Wochenende.
00:05:16: Wenn wir jetzt sagen, unter der Woche ist es einfach wirklich dieser einsame verlassene Strand.
00:05:21: Man sieht vielleicht in der Ferne zwei, drei Touristen, Gruppchen, die da auf ihren Strandtüchern liegen.
00:05:27: Aber sonst ist da wirklich wirklich stille und nichts.
00:05:31: Wenn man sich jetzt das Gleiche am Wochenende vorstellt, dann ist da Leben.
00:05:35: Am Wochenende, wenn die sich frei haben, dann wird da gegrillt, dann sind da Familienfeste, dann wird da am Strand Fußball gespielt.
00:05:45: Es ist wirklich total abhängig vom Wochentag, wie dieser Strand aussieht.
00:05:50: Aber es klingt so, also zumindest am Wochenende, dass Strände schon auch ein wichtiger Teil des Alltags der Menschen sind.
00:05:56: Also ähnlich wie vielleicht, ich lebe in New York, hier unsere Parks sind, am Wochenende natürlich Rappe, Feuer, da wird gegrillt, gespielt, gemacht, getan, gepicknickt.
00:06:04: Das ist dann wahrscheinlich die Entsprechung.
00:06:05: der Strand auf den Seychellen.
00:06:07: Ja,
00:06:08: also der Strand ist der Mittelpunkt des sozialen Lebens.
00:06:11: Also man trifft sich am Strand, man trinkt am Strand, Grillt am Strand, also der Strand ist an sich der Dorfplatz, der Ort an dem sich versammelt wird.
00:06:22: Also auch Feiern werden am Strand gemacht.
00:06:24: Alles findet eigentlich am Strand statt.
00:06:27: Mit der Besonderheit am Strand.
00:06:30: Also nicht im Wasser, sondern am Strand, wirklich an Land.
00:06:35: Die Sechewa an sich gehen nicht baden.
00:06:39: Gar
00:06:41: nicht?
00:06:42: Also die ältere Generationen, die älteren Generationen, die haben oft noch gar nicht schwimmen gelernt oder sowas.
00:06:49: Also für die ist das was ganz Absurdes.
00:06:51: Das Meer ist ein Arbeitsplatz.
00:06:54: Im Meer wird gefischt, im Meer wird vielleicht mal von Insel zu Insel gereist, aber das ist jetzt kein Ort, an dem man seine Zeit verbringt.
00:07:05: Da gibt's Heihe.
00:07:07: So denkt der Ciceroir, da gibt's Heil, da gibt's Rochen, das ist ein gefährlicher Ort.
00:07:12: Die jüngeren Leute, die sind natürlich damit aufgewachsen, dass es Touristen gibt, die wirklich sehr gerne ins Meer gehen und da ihren Spaß haben.
00:07:24: Da kommt es öfters mal vor, dass die Leute ins Meer gehen und dort auch spielen oder auch mit den Kindern und so.
00:07:31: Also, dass das Schwimmen von Jungen an beigebracht wird und das auch genossen wird.
00:07:35: Aber bei den älteren Leuten ist das was ganz Seltsames.
00:07:39: Also, ich habe einen Jugendfreund, mit dem ich, wenn ich dort bin, immer viel Zeit verbringe.
00:07:46: Und den habe ich das letzte Mal, als ich dort war, dazu gebracht, nachts beim Mondschein Baden zu gehen.
00:07:53: Und das war für ihn wirklich das gruseligste, was er je getan hat.
00:07:57: Amteuer seines Lebens.
00:07:59: Ja, das war wirklich vollkommen verrückt, dass ich, also ich mach das regelmäßig, aber nachts baden gehen.
00:08:07: Das ist ein sehr schönes Erlebnis.
00:08:09: Aber für ihn war das ja, sind da jetzt nicht irgendwie wilde Raubtiere im Wasser, die mich angreifen könnten.
00:08:14: Und ich hab ihn ganz beruhigt.
00:08:16: Nein, nein, das ist ganz entspannt.
00:08:18: Und der war dann total begeistert, wie schön das ist, eigentlich da im Meer baden zu gehen.
00:08:23: Ist interessant, wie würdest du das erklären, diese Furcht vor dem Ozean?
00:08:27: Ich meine, ist ja vielleicht, wenn man jetzt ein paar Hundert Jahre zurückgeht, auch nicht von der Hand zu weisen, dass dort auch in der Tat Gefahren lauern.
00:08:36: Und zugleich ist es ja schon oft auch so, dass gerade das Ökosystem, das die eigene Kultur seit Jahrhunderten und noch länger
00:08:42: umgibt.
00:08:44: Eher ein Ort, das der heimatliche Gefühle weckt über den Mann in Anführungszeichen.
00:08:49: Also die Menschen, sehr viel weiß, sehr viel wissen.
00:08:52: Es gilt für Menschen, die nahe am oder im Dschungel leben, die kennen sich da aus, die sehen da durch, kennen jede Pflanze, jede medizinische Wirkung, jedes Tier, wissen, wie man jagt, wie man Güter für den täglichen Gebrauch bezieht.
00:09:04: Und Angst ist da das Letzte, was den Menschen in den Sinn kommt.
00:09:06: Jedenfalls so eine diffuse, unbegründete Angst.
00:09:09: Warum und auf welche Weise ist das dort anders auf den Seycheln?
00:09:12: Also die die Beschreibung gerade die trifft hundertprozentig zu, die sich erkennen den Dschungel wie nichts.
00:09:19: Also da ist jede Pflanze bekannt, jeder medizinische Nutzen, jedes Hausmittel bekannt.
00:09:26: Das Meer ist aber ein Sonderfall.
00:09:28: Also das Meer, wenn man sich überlegt die Menschen konnten früher nicht schwimmen.
00:09:32: Also da sind die Fischer rausgefahren und wenn ein Fischer ins Meer gefallen ist.
00:09:37: dann war das ein totes Urteil.
00:09:39: Das klingt widersinnig, wenn man auf dem Meer lebt, vom Meer lebt, am Meer lebt, nicht schwimmen zu können.
00:09:46: Aber das bedingt sich gegenseitig.
00:09:48: Diese Angst vor dem Meer, man möchte ja seine Kinder auch schützen und dadurch hat man sie nicht ins Meer gehen lassen.
00:09:56: Dann entstehen auch die entsprechenden Geschichten, die Mythen, die Legenden, die vielleicht eher eine warnende Wirkung haben als ein Einladende.
00:10:02: Genau, also die Dinge sind erst sicher, wenn sie an Land gekommen sind.
00:10:09: Man verbringt schon viel Zeit dort, aber man ist dann froh, wenn man wieder an Land ist.
00:10:14: Ja,
00:10:14: spannend.
00:10:14: Und heute zieht genau dieses Märzing, genau diese Strände natürlich auch ganz viele Menschen aus aller Welt an, die diese prachtvolle Natur auf sehr positive und freudige Weise genießen.
00:10:25: Denn diese Stellen sind umgeben von mehr, damit sage ich nichts Neues.
00:10:29: Sie liegen mitten im indischen Ozean zwischen Afrika und Asien.
00:10:32: Spürt man denn diese Lage im Alltag, in den Einflüssen, in den Mentalitäten?
00:10:37: Also dieses zwischen ... und Asien sich befinden?
00:10:40: Ja, man spürt das überall.
00:10:43: Man spürt erst mal, dass es so wahnsinnig weit weg ist.
00:10:47: Es ist sehr isoliert von anderen Stellen.
00:10:51: In früheren Zeiten hat man
00:10:53: Radio
00:10:55: von höchstens noch von Mauritius empfangen.
00:10:58: Dadurch ist da ein bisschen Kultur rübergekommen, aber sonst ist das alles wahnsinnig isoliert.
00:11:04: Also viel der Musik ist weiterhin auf Zeschellen kreolisch.
00:11:07: Es ist ein eigenes Ding.
00:11:09: Also viel der Kultur ist quasi auch wie die Geografie, eine Insel.
00:11:15: Gleichzeitig aber spürt man, also die Sechwa sehen sich selbst schon als eher als Afrikaner.
00:11:22: Also damals als Shakira dieses Lied gemacht hat.
00:11:26: It's time for Africa.
00:11:28: Da lief das an jeder Ecke an jeder Ecke und lief dieses dieser dieser diese Afrika Hymne.
00:11:34: Das war glaube ich die WM in Südafrika.
00:11:37: Und da lief dieses Lied ständig durch und die Leute haben gesungen.
00:11:41: It's time for Africa.
00:11:43: Also man sieht sich schon größtenteils als mit Afrika verbunden.
00:11:48: Der asiatische Teil ist aber auch sehr stark, auch wenn er jetzt lokal weniger wahrgenommen wird.
00:11:53: Sehr viel der Küche, sehr viel der Kultur kommt aus Indien.
00:11:58: Auch viele Menschen sind Indischstämmig.
00:12:01: Also man hat da eine Mischung aus diesen zwei Kulturen und noch dazu die europäische Kultur.
00:12:08: eine Mischung aus diesen drei Kulturgruppen, die sich da gebildet hat, meist sehr unbewusst für die Menschen.
00:12:16: Aber für einen Außenstehenden ist es stark wahrnehmbar, dass da so ein Mischmasch entstanden ist.
00:12:23: Gehen wir bestimmt gleich auch noch mal detaillierter drauf ein, aber ich würde kurz noch bei diesem Thema bleiben, diese Schellen ein bisschen einzuordnen.
00:12:29: Wir haben es jetzt geografisch gerade schon ein Stück weit gemacht.
00:12:32: Dann ist ja auch festzuhalten, wenn wir von den sich Schellen sprechen in Anführungszeichen.
00:12:37: dann sprechen wir natürlich von einem wahnsinnig vielfältigen Ort und von ganz vielen Inseln, die sich auch untereinander mit unter stark unterscheiden.
00:12:44: Es sind einhundert fünfzehn an der Zahl, soweit ich weiß, größere nennswerte Inseln.
00:12:50: Nur ein Teil davon ist bewohnt.
00:12:52: Wie unterschiedlich sind diese Inseln in ihrer... Landschaft, in ihrer Atmosphäre, in ihrer Infrastruktur.
00:12:57: Also
00:12:59: es gibt offizielle Zahl hundertfünfzehn Inseln.
00:13:02: Man weiß es gar nicht so genau.
00:13:03: Es ist immer so schwer, offizielle Zahlen zu bekommen.
00:13:07: Aber die sind auf eine riesige, riesige Fläche verteilt.
00:13:10: Ich habe neulich mal diese Schellen über Europa gelegt.
00:13:15: Und dieser Teil, der ging von Polen bis Frankreich, haben sich diese Inseln verteilt.
00:13:20: Das ist eine Riesenfläche.
00:13:22: Allerdings sind nur drei davon wirklich nennenswert bewohnt.
00:13:27: Das sind die drei Inseln, die man so kennt.
00:13:31: Es wird aufgeteilt grob in die Inner Islands und die Outer Islands.
00:13:36: Die Inner Islands sind Granitinseln, also die haben wirklich Dschungel, die haben Berge.
00:13:41: Das sind je nach Interpretation, aber es sind größere Inseln.
00:13:45: Also Mahé, die größte Insel ist dreißig Kilometer lang.
00:13:48: Klingt erstmal klein, aber im Vergleich dazu hat man dann die Outer-Einens.
00:13:54: Und die Outer-Einens, das sind Koralleninseln, die sind flach, die gehen höchstens ein bis zwei Meter über den Meeresspiegel, haben eine kleinere, also kein wirklichen Dschungel, sondern eher Gebüsch gestrüppt drauf und sind gänzlich unbewohnt.
00:14:12: Früher gab's da mal Kokosplantagen und jetzt gibt's vielleicht mal ein Hotel auf der einen oder anderen Outer Island.
00:14:19: Sonst sind sie an sich unbewohnt.
00:14:21: Es ist so, wie man sich die Malediven jetzt vorstellt.
00:14:25: Die größten sind vielleicht drei, vier Kilometer lang.
00:14:28: Die kleinsten hundert bis zweihundert Meter.
00:14:31: Da ist man wirklich in den paar Minuten aus dem Rum gelaufen.
00:14:34: Mehr
00:14:34: ist es nicht.
00:14:35: Und diese drei Hauptinseln, du hast Mahé angesprochen.
00:14:38: Welche sind die anderen beiden?
00:14:40: Es gibt Mahé, Pralin und Ladik.
00:14:45: Mahé ist die Hauptinsel auch mit den höchsten Bergen.
00:14:50: Also auch nicht wirklich groß.
00:14:51: Das kommt einem größer vor, wenn man dort ist.
00:14:53: Aber
00:14:54: kann ich mir vorstellen, weil es von null auf dann auch hoch geht.
00:14:57: Genau.
00:14:57: Also es geht wirklich acht hundert Meter hoch.
00:14:59: dann und dann sieht das sehr imposant aus.
00:15:01: Pralin ist die zweitgrößte Insel.
00:15:04: Da leben auch zehn bis zwanzigtausend Menschen auf der Insel.
00:15:08: Das ist eine nahezu unberührte, also da gibt es am Strand, rund um die Insel rum gibt es ein paar Dörfer, während die Mittelteil der Insel die Berge dort noch vollständig unberührt sind und auch sehr ursprünglich, sehr urzeitlich.
00:15:27: Und Ladig ist eine fast autofreie Insel, also früher war sie mal ganz autofrei.
00:15:34: Da würde alles noch mit dem Ochsenkaren transportiert, das weiß ich auch noch aus meiner Kindheit.
00:15:40: Inzwischen gibt es fünf, sechs Autos, aber der Rest wird wirklich nur mit dem Fahrrad bereist und ist die Heimat von dem Strand, von dem viele auf der Welt sagen, es ist der schönste Strand der Welt.
00:15:54: Hört hört, nämlich.
00:15:56: Das ist die Anseau Stajan und hier kennt man es vielleicht als den Bacardi Beach.
00:16:02: Das war früher der Ort, an dem Bacardi seine Werbungen gedreht hat.
00:16:07: Auch heutzutage werden da immer wieder Werbungen gedreht.
00:16:10: Der ist ganz berühmt dafür, dass er einen schneeweißen Sandstrand hat und Granitfelsen aus diesem Sandstrand raus.
00:16:18: Der wird immer wieder gezeigt, vor allem in Werbungen.
00:16:21: Bounty!
00:16:22: Genau, Bounty dreht dort auch seine Werbungen.
00:16:25: Also, das ist der Strand, der benutzt wird.
00:16:28: Auch wenn der schönste Karibik-Strand gezeigt werden soll, oder der schönste Südsee-Strand, wird oft dieser Strand genutzt.
00:16:35: Ist
00:16:35: der Ruf noch gerechtfertigt?
00:16:36: Oder würdest du sagen, lieber zehn, zwanzig Minuten weiterwandern, weiterfahren und dann hat man ähnliche Strände und zwar ganz für sich allein, wie es ja dann so oft der Fall ist, wenn so einzelne Locations eine solche Berühmtheit erlangen.
00:16:47: Ganz genau.
00:16:48: Also es ist wirklich ein wunderschöner Strand.
00:16:51: Unglaublich schön.
00:16:53: Wenn man da früh morgens hingeht oder spät abends, dann kann man den wahnsinnig genießen.
00:16:58: Allerdings ist es inzwischen meistens so, dass das über den Tag hinweg.
00:17:03: Dadurch, dass es so ein schöner Strand ist und so ein bekannter Strand, ist es so Instagrammable.
00:17:10: Also das heißt, da kommen wirklich dann Massen an Tagestouristen hin.
00:17:16: die dort dann ihr Foto machen wollen an diesem Strand.
00:17:20: Und dann sind natürlich auch geschäftiges Hischebar die dort dann Kokosnuss verkaufen und so was.
00:17:25: Also das ist schon ein Rummel.
00:17:27: zwischen zehn und also um zehn kommt das Touristenboot für die Tagesausflügel und um sechzehn Uhr fährt es wieder.
00:17:35: Zwischen dieser Zeit ist es sehr empfehlenswert sich aufs Fahrrad zu schwingen und einfach irgendwo an den anderen Strand zu radeln, desto weiter desto besser.
00:17:45: Und dann hat man das Erlebnis, dass man auf den Sischellen kriegen kann, dass man sonst eigentlich selten bekommt, dass man an so einen Strand fährt und den für sich hat.
00:17:55: Also wirklich so einen ganzen weißen Sandstrand und den kann man dann alleine genießen.
00:18:01: Ich kann mich noch erinnern, ich bin als Kind immer auf die Sischellen gefahren und das war für mich normal.
00:18:08: Und dann bin ich das erste Mal mit Freunden nach Italien gefahren.
00:18:13: Und es war für mich vollkommen absurd, dieser Strand war voll, weil überall war ein Strand liegen, überall war Zeug.
00:18:22: Und es war eigentlich niemand an dem Strand, weil es war noch relativ kalt, aber es hat sich voll angefühlt.
00:18:29: Und auf den Sechellen ist nichts am Strand.
00:18:32: Also es gibt ein paar Hotelstrände, wo es deinen fünf, sechs Strand liegen gibt.
00:18:37: Aber an sich... ist es nicht zulässig, ist es nicht erlaubt, damit man dieses Feeling weiter hat, dass man wirklich, wie Robinson Crusoe seinen eigenen Strand hat, den für sich genießen kann.
00:18:52: Und dieses Gefühl hat man in der Anse aux Stagions oder auch in dem anderen berühmten Strand der Anse aux L'Asiaux auf Parlain.
00:18:59: Das muss man sich mal anschauen.
00:19:02: Das sind wirklich zwei der schönsten Orte der Welt.
00:19:05: Aber Das richtige Erlebnis hat man dann, wenn man zwanzig Minuten weitergeht, durch irgendeinen Fahrt, durch den Dschungel oder durch einen Fahrradweg entlang und sich dieses kleine bisschen Mühe mehr gibt und dann wirklich für sich ist.
00:19:22: Ja, und diese Erlebnisse gibt es heute dort.
00:19:24: Und an dieser Erlebnisse hast du eben auch viele Erinnerungen aus deiner Kindheit.
00:19:29: Also genau eben diese einsamen, diese endlosen Strände.
00:19:32: Denn in der Tat hast du als Kind viel Zeit, auf den sichellen verbracht, soweit ich weiß, ungefähr ein Viertel des Jahres jeweils bei deinen Großeltern.
00:19:41: Welche Erinnerungen hast du sonst nach so an dieser Zeit?
00:19:43: Wie sah euer Alltag damals aus?
00:19:46: Wo und wie habt ihr deine Großeltern dort gelebt?
00:19:49: Du hast das ja vorhin schon mal erwähnt, dieser Strand, zu dem du auch heimatliche Gefühle hast.
00:19:53: Aber vielleicht magst du noch ein bisschen was über das Leben erzählen, dass du damals mitbekommen hast.
00:19:58: Also, damals war das so, das war sehr geprägt von ... Diese Schellen haben wenig eigene Produktion.
00:20:06: Also, es war sehr geprägt davon, dass man das ... genommen hat was es gab.
00:20:12: Und das was es gibt ist trotzdem dann im wahnsinnigen Überfluss.
00:20:16: Also meine Großeltern hatten Papaya Bäume im Garten.
00:20:21: Also haben eine sehr kleine Hütte mit einem sehr großen Garten, in dem Papaya Bäume gewachsen sind und Sternfrucht und Curryblatt und auch Zitronengraß.
00:20:35: also all diese dinge waren überall verfügbar und wenn man sie im eigenen garten nicht hat dann geht man zum nachbar rüber und fragt hast du noch hast du noch mangos die reif sind oder hast du gerade ne papaya die gerade reif ist?
00:20:49: da gab es wenig importiertes wenig wenig europäisches und es war einfach alles.
00:20:56: kam von den Sischellen.
00:20:58: Also da ist man vor zur Straße gegangen und hat vom Fischer den Fisch geholt, den er am Morgen rausgezogen hat, ist zum Feld gegangen und hat geschaut, welches Gemüse ist gerade reif geworden, hat das da gekauft, hat geerntet.
00:21:13: und das war immer ein Leben, das von außen gesehen vielleicht Arm gewirken könnte, aber ein völlig sorgenfreies, entspanntes, ruhiges und entschleunigtes Leben.
00:21:27: Und offenbar auch ein leckeres Leben, also was du gerade schon sehr aufgezählt hast, Zitronen, Gras und Curry und die ganzen frischen Früchte, das klingt ja schon auch relativ reichhaltig und lecker.
00:21:36: Ja, so eine Papaya direkt vom Baum oder eine Banane direkt vom Baum, man kriegt das hier im Supermarkt und ich kaufe es hier auch im Supermarkt, weil ich es immer noch wahnsinnig lecker finde.
00:21:50: wenn das so direkt vom Baum kommt und dann auch eine eigene Art ist.
00:21:55: Also es gibt nicht eine Banane, es gibt zwanzig Bananen, Sorten.
00:22:00: Und wenn die dann direkt vom Baum kommen und man die schält, dann kommt da direkt ein Geruch von dieser Banane weg.
00:22:08: Und die schmeckt einfach ganz anders noch.
00:22:11: Also das ist wirklich ein Hochgenuss, ein Gourmetgenuss, der da wirklich neben der Straße wächst überall.
00:22:19: den man sich nicht vorstellen kann, wenn man es nicht probiert hat.
00:22:21: Ja, glaub ich.
00:22:22: Und so, wie du es gerade auch beschrieben hast, also dieses Leben mit und vom eigenen Garten und dann noch das Tauschen mit den Nachbarn, diese Sorgenfreiheit erinnert mich auch an unser Vorgespräch, dass du erwähnt, dass Leben dort funktioniere in Anführungszeichen Inselzeit.
00:22:38: Nun ist es ja oft so, dass wir Besuchende, so diesen Inselweib, das in Anführungszeichen einfache, sorgenfreie Leben ja auch mal hier und da romantisieren, verklären, verkriegen.
00:22:49: Deswegen, du würdest also in der Tat sagen, es ist keine Romantisierung, sondern es ist bzw.
00:22:54: es war tatsächlich so.
00:22:55: Nee, also es ist auch so.
00:22:57: Also, wenn man jetzt hat einen Sichewa anspricht, dann wird der sagen, nein, also wir haben hier ein sehr hartes Leben, weil er sieht ja wirklich die sorgenfreien Touristen, die gerade im Urlaub da sind.
00:23:11: Er sieht die Menschen, die natürlich etwas mehr Geld haben als jetzt der Durchschnittsdeutsche.
00:23:16: Aber er nimmt das eher so wahr, als seien sie sehr arm.
00:23:22: Wenn man jetzt aber mit einem europäischen Blick dahingeht, dann sieht man wirklich auf den sechellen Ausnahmsweise mal eine Situation, in der die Menschen wirklich ein relativ rufsorgenfreies Leben leben können.
00:23:37: Es gibt ein sehr starkes Sozialsystem.
00:23:39: Es gibt sehr gute Krankenhäuser.
00:23:41: Also für alle Sorgen ist gesorgt und gleichzeitig Es ist immer warm, also die Rekordtiefste Temperatur lag inzwischen bei bei siebzehn Grad und die Rekordhöchste bei achtunddreißig Grad.
00:23:57: Es gibt keine Heizkosten.
00:23:59: des Durchschnittseinkommens ist jetzt ein bisschen niedriger bei uns als bei uns.
00:24:04: Aber für einen afrikanischen Staat unglaublich, wie gut es den Menschen dort geht.
00:24:09: Also es ist ein ein Land, in dem es den Menschen sehr gut geht und das spürt man auch.
00:24:15: Man merkt auch, dass es sehr viel Ruhe gibt für die Leute dort.
00:24:23: Man sieht die Menschen ja am Wochenende, man sieht sie auf der Straße und man merkt einfach, dass das keine dritte Welt ist, sondern dass das wirklich paradiesische Umstände sind, in denen die Menschen dort leben.
00:24:34: Und gab es im Rahmen dieser paradiesischen Umstände, während du über deine Kindheit und Jugend hinweg zwischen Europa und den Seychellen gependelt hast, gab es da trotzdem hier und da auch mal Momente, wo du besondere kulturelle Eigenheiten, Unterschiede besonders stark gespürt hast, die dich vielleicht auch mal hier und da heraus gefordert haben?
00:24:55: Also als Kind und als Jugendlicher muss ich sagen, dann nimmt man das nicht wahr.
00:25:00: Also da war das für mich normal.
00:25:01: So wie andere Kinder zu ihren Großeltern gefahren sind, bin ich zu meinen Großeltern gefahren.
00:25:06: Und die haben halt eine andere Sprache gesprochen und waren anders.
00:25:11: Später dann in Retrospective fällt mir da viel auf, also dass das schon eine andere Welt ist.
00:25:20: Die Sischellen sind ja katholisch.
00:25:24: Zum Großteil ist es katholisch, es gibt auch noch Muslime und Hindus.
00:25:29: Aber was ganz spannend und was ganz anders ist, ist, dass da noch die Magie geblieben ist.
00:25:36: Also, wenn man jetzt hat einen Zächer überhaupt anspricht drauf, dann wird der sagen, nein, nein, ich glaube nicht an Magie.
00:25:44: Das tun andere Leute, aber ich nicht.
00:25:47: Weil das irgendwie verpönt ist, das ist so ein Geheimnis, da muss man tiefer bohren.
00:25:52: Aber es gibt da richtig noch eine afrikanisch geprägte, geprägten Glauben an die Magie.
00:25:59: Es gibt die Bonhomme-Sibois, die Männer des Waldes und die Bonfam-Sibois, die Frauen des Waldes, wo man hingeht und dann bringt man denen was mit entweder eine Gabel oder auch einfach Geld und dann können die Zaubersprüche wirken.
00:26:18: Und das ist also sehr ähnlich zu dem, was wir hier Wudu nennen.
00:26:21: werden der Zaubersprüche in positiven wem negativen?
00:26:24: werden der Zaubersprüche gesprochen?
00:26:26: und man merkt dann im tieferen wenn man mit den Leuten tiefer spricht dann merkt man immer so dass die anfängliche aussage ich glaube da nicht dran dass die die weich dann einen aber ich würde damit niemals spaß treiben.
00:26:40: das das ist gefährlich weil wer weiß ob das nicht doch wirklich funktioniert.
00:26:45: da merkt man dass das neben dem europäischen katholischen noch so.
00:26:51: eine parallel Religion, parallel Kultur existiert weiterhin.
00:26:56: Auch bei den jungen Leuten, die so total abgebrüht erscheinen, ist da immer noch so ein bisschen so, aber was, was, wenn nicht?
00:27:06: Und vielleicht gehe ich doch mal dahin.
00:27:08: Ja, spannend.
00:27:09: Ich mein, auch selbst uns in Europa ist ja hier unter der Aberglaube geblieben.
00:27:13: Ja, genau.
00:27:14: Mal weniger stark ausgeprägt, mal ein bisschen mehr.
00:27:16: Aber kann man sich natürlich vorstellen, dass es dort noch mal viel für intensiver ist, weil er eben auch historisch eine viel größere Rolle gespielt hat.
00:27:24: Ja, war wahnsinnig spannend, was du erzählt.
00:27:25: Also, es macht den Eindruck, als wäre es wirklich ein ganz, ganz facettenreiches Inselreich.
00:27:29: Geologisch, geografisch.
00:27:31: Wir haben es ja gesagt, Asien, Afrika, Europa.
00:27:35: Dann ja auch die Geschichte.
00:27:35: Da haben wir jetzt ja gar nicht leider die Zeit so ausführlich drauf einzugehen.
00:27:39: Aber es war ja auch mal französische Kolonie, dann britische Kolonie, seit ... unabhängig, auch noch gar nicht so lange her.
00:27:48: Dementsprechend vermute ich mal, dass es ja in der Mentalität, das hast du ja schon angedeutet, aber wahrscheinlich auch in der Architektur, in der Küche, also überall diese ganzen Einflüsse dann auch zu finden gilt.
00:27:57: Ich würde ganz kurz an einem Beispiel drauf eingehen auf die Geschichte.
00:28:01: Und zwar, diese Schellen haben ja ihre eigene Sprache.
00:28:06: Das C-Cell-Var oder C-Cell-Creole.
00:28:09: dass du, glaub ich, sogar auch im Mühevoll gelernt hast.
00:28:12: Richtig.
00:28:13: Mein älterer Bruder ist noch mit kriolisch aufgewachsen.
00:28:17: Ja.
00:28:17: Ich bin mit Deutsch aufgewachsen.
00:28:20: Natürlich einen Gefetzen, die ich mit meinen Großeltern gesprochen habe.
00:28:24: Aber ich hab's dann noch gelernt.
00:28:26: Es ist inzwischen möglich.
00:28:28: Ist auch sehr empfehlenswert.
00:28:30: Also, dass ich über lieben ist, wenn Touristen ein wenig kriolisch sprechen.
00:28:34: Ja.
00:28:35: Und das Kriolisch setzt sich zusammen, wie die Geschichte auch zeigt, also wie man das in der Geschichte eben sieht.
00:28:42: Also aus französischen Wörtern, also die Franzosen als Kolonialmacht, die haben dann dort den damals den Sklaven beigebracht, mit ihnen zu kommunizieren.
00:28:55: Und dafür war Grammatik nicht wichtig.
00:28:57: Also das heißt, den wurde nur das Vokabular beigebracht und so konnte man kommunizieren.
00:29:03: Und sie haben sich dadurch dann die afrikanische Grammatik erhalten, die zufälligerweise dem Deutschen nicht so unähnlich ist.
00:29:12: Also die Struktur der Sprache ist dem Deutschen sehr ähnlich.
00:29:16: Man kann sich das sehr schnell erschließen.
00:29:19: Und dadurch, dass es so eine relativ junge Sprache ist, auch wenig komplex.
00:29:24: Also es wird nicht konjugiert.
00:29:27: Es gibt keine Vergangenheitsformen, keine Zukunftsformen, sondern das Ganze wird durch ein kleines Wort vor dem Verb.
00:29:44: Also, man tut sich da relativ leicht, damit ein bisschen Vokabular zu lernen.
00:29:48: Dadurch, dass es so obs cool ist, ist es nicht so leicht an an Lehrbücher ranzukommen.
00:29:52: Inzwischen wird aber die Schellenkriol auch an den Schulen gelehrt und es gibt es gibt Lehrbücher.
00:29:58: Es wird auch die Zeitungen werden auch auf kriolisch geschrieben.
00:30:01: Also inzwischen ist es möglich da ranzukommen an solche Informationen.
00:30:07: Und dann wurden diese Schellen zu einer englischen Kolonie.
00:30:10: Das heißt, die Wörter, die in der Zeit als die Engländer da waren, entstanden sind wie das Auto.
00:30:16: Das Auto ist nicht.
00:30:18: Levoiture, sondern das Auto ist Lotto von Automobil aus dem Englischen übernommen.
00:30:25: Der Computer ist Computer.
00:30:28: Desto neuer die Wörter sind, kommen sie eher aus dem Englischen.
00:30:32: Und dann, das für mich amüsanteste ist, dann kam die Zeit, als die ersten Touristen kamen.
00:30:39: Und viele der ersten Touristen kamen aus Deutschland.
00:30:42: Das heißt, es gibt so ein paar Wörter, die dann doch aus dem Deutschen gekommen sind.
00:30:47: Und das ist zum Beispiel der
00:30:51: Wecker.
00:30:53: Also es gibt auch ein französisch stämmiges Wort, Reveille, aber in manchen Teilen wird wirklich der Wecker benutzt.
00:31:00: Das Pflaster ist auch ein Wort, das aus dem Deutschen gekommen ist.
00:31:04: Das muss eben auch mit deutschen Touristen das erste Mal gekommen sein.
00:31:07: Wahrscheinlich wurde vorher nicht so oft der Wecker gestellt, wenn man jetzt so deinen Schilderungen noch mal nachgeht, nach dem Auto ein bisschen entspannter und man steht mit der Sonne auf oder so.
00:31:16: Ich verwende jetzt vielleicht wieder Klischees, aber wenn dann die Deutschen kommen und sagen, ja nee, wir haben noch gesagt, sieben und dreißig treffen und dann geht es los zur Wanderung hier, der Wecker schrillt, dann ja.
00:31:24: Dann gibt's den Wecker.
00:31:25: Das ist keine Übertreibung.
00:31:27: Also es ist auch immer noch üblich mit der Sonne aufzustehen und die Uhr zu verwenden ist unüblich.
00:31:34: Man wird auch merken, dass sich die Leute manchmal einfach verspäten.
00:31:37: Oder der Bus nicht dann kommt, wenn der Busplan sagt, dass der Bus kommt.
00:31:42: Die ist sicher, wenn man fragt, wann kommt der Bus?
00:31:44: Na ja, der Bus kommt halt, wenn er kommt.
00:31:46: Das siehst du ja dann.
00:31:47: Genau, also die Uhrzeit ist etwas, was auf der Insel weniger wahrgenommen wird, als es bei uns wahrgenommen wird.
00:31:55: Es gibt einen Werbespruch von Guinness.
00:31:58: Guinness sagt, wirbt überall auf der Welt mit siebzehn Uhr fünf Zeit für ein Guinness.
00:32:05: Auf den Sischellen ist es sechzehn Uhr fünfundfünfzig Zeit für ein Guinness, weil man geht ja schon fünf Minuten, bevor die Arbeit eigentlich aussieht.
00:32:14: Und trinkt sein erstes Bier.
00:32:16: Das ist eine Besonderheit, die man da
00:32:20: mit der Karten
00:32:20: sieht.
00:32:21: Ach, schön.
00:32:22: Ja, so viel zur Sprache, so viel auch zu einem kleinen Rückblick, wie du dort eben zeitweise auch aufgewachsen bist in deiner Kindheit und Jugend.
00:32:30: Wie ist es denn heute, wenn du auf den Seychellen landest, was ist das Erste, was du machst, wo du dich hinbegibst, was du sehen oder leben oder spüren möchtest?
00:32:40: Also man kommt da am Flughafen an.
00:32:42: Das ist ein ganz ganz kleiner Flughafen.
00:32:45: Das kann man sich hier kaum vorstellen, dass das ein internationaler Flughafen ist.
00:32:48: Der hat zwei Gates, von denen immer nur eins im Einsatz ist.
00:32:52: Und man holt dann im ganz kleinen Raum.
00:32:55: Da haben sie extra noch so ein kleines Rollband aufgebaut, damit es so wirkt wie ein großer Flughafen, wo man seinen Koffer abholt.
00:33:02: Und da tritt man aus der Tür raus und sieht direkt einfach den Dschungel.
00:33:09: Also man kann da zwanzig Meter raus treten und man steht vor einem riesigen Berg, dem Mont-Silver und sieht da wirklich den Nebel über dem Dschungel aufsteigen.
00:33:24: Und da fliegen dann die Flughunde, die hatten wir noch gar nicht.
00:33:28: Das sind wunderschöne große Fledermäuse, vollkommen ungefährlich.
00:33:33: Es sind nur Früchte, manche Touristen haben anfangs etwas Angst vor denen.
00:33:37: Es sind einfach schöne Tiere, die da über den Dschungel fliegen und da weiß man einfach, okay, jetzt ist die Anreise vorbei und ich bin wirklich auf den Sischellen angekommen.
00:33:49: Das erste, was ich mache, ist daraus zu gehen und tief einatmen.
00:33:53: Diese Dschungelluft einatmen, das Grün riechen, dann ist man da.
00:34:00: Ja, wichtig, dass das auch noch mal so betont, glaube ich, denn wir haben jetzt schon viel von den Traumstränden gesprochen und an die Denken sicherlich ganz vieler auch.
00:34:08: Aber was die Naturschätze dieses Inselreiches anbetrifft, ist es damit natürlich lange nicht getan, sondern es gibt eine fantastische Tierwelt, es gibt den Dschungel.
00:34:16: Magst du darüber ein paar Worte verlieren?
00:34:17: Also die Naturschönheiten, der sich schälen.
00:34:19: Also
00:34:20: es gibt auf den Inner Islands, es gibt ja große Berge.
00:34:23: Und in den Bergen gibt es vereinzelt mal Dörfer, aber der Rest ist weiterhin unberührter Dschungel, in denen man auch, man kann auch wandern auf den Sischellen, auch wenn sie so klein sind.
00:34:35: Also man sollte sich jetzt da kein Jakobsweg vorstellen, sondern das ist ein Tagesausflug.
00:34:42: Man wandert dann den Berg hoch und schaut über die Insel, aber da ist man dann wirklich im Dschungel, also auch entsprechende Vorkehrungen.
00:34:50: Man kann auch auf einer dreißig Kilometer langen Insel verloren gehen.
00:34:55: Das heißt, im Normalfall empfehle ich wirklich, sich einen Wanderführer zu holen, der einen da rumführt, der einem dann auch Dinge zeigen kann, wie die lokalen Pflanzen oder auch, wie sie von den Seishoa medizinisch genutzt werden, kann einem da viel erzählen.
00:35:12: Also das lohnt sich, das mal zu machen, mit einem Wanderführer da durchzugehen.
00:35:16: Und das ist auch mal eine Beschäftigung für einen folgenverhangeneren Tag.
00:35:21: Und da kann man dann an Wasserfälle gehen, die da wirklich hunderte Meter lang die Berge runterfließen.
00:35:29: Man kann da die Tierwelt erleben.
00:35:31: Es ist ja eine dadurch, dass diese Schellen sehr lange isoliert waren, also wirklich seit hunderttausenden von Jahren, eine ganz endemische einzigartige Tierwelt und auch Vogelwelt.
00:35:43: Da gibt es die verrücktesten Frösche und Geckos und alles, alles Mögliche.
00:35:50: Es gibt die berühmte Aldabra-Riesenschildkröte, also wie auf den Galapagos.
00:35:56: Auf Mahé begegnet man eher jetzt nicht, da gibt sie nicht mehr.
00:36:00: Aber zum Beispiel auf Ladig, wenn man wandern geht, dann legen die sich ganz gerne mal auf die Straße.
00:36:06: Deshalb eignet sich Ladig auch nicht wirklich für Autos, sondern die lieben das, sich auf die warme Straße zu legen.
00:36:13: Und man kann das sind ganz sanfte Tiere, die lieben es auch, wenn man sie ein bisschen streichelt, ein bisschen am Hals kratzt.
00:36:21: Dann strecken sie sich und zeigen an mehr Bitte.
00:36:25: Kennen keine Raubtiere, die sind total sanftmütig, total vertrauensvoll.
00:36:31: Das ist ein wunderschönes Erlebnis, diese Riesenschildkröten zu treffen.
00:36:34: Ja, das klingt toll.
00:36:35: Und du hast ja vorhin schon erwähnt, dass du dich im Zuge der Aktualisierung eures Reiseführers gerade auch mit dem Thema Natur- und Naturschutz dieser Tage beschäftigst.
00:36:45: Wie steht's denn um den Naturschutz?
00:36:47: Ich hab in der Vorbereitung gelesen, dass diese Schellen eines der am stärksten geschützten Ökosysteme weltweit sind.
00:36:55: Erzähl mal ein bisschen, du bist ja mitten im Thema gerade.
00:36:58: Stimmt das?
00:36:59: Und wenn ja, wie und was bedeutet das konkret für das Leben vor Ort?
00:37:02: Also die Schellen haben schon sehr früh angefangen mit dem Naturschutz.
00:37:07: Tatsächlich war mein Vater damals sehr, sehr damit involviert.
00:37:11: Der hat da viel Lobbyarbeit geleistet über Jahrzehnte.
00:37:16: Und das hat sich dann auch gezeigt.
00:37:19: Also diese Schellen, denen ist sehr bewusst geworden, dass ihre Natur ihr Kapital sind.
00:37:25: Warum die ganze Welt kommt, um sie zu besuchen.
00:37:28: Also jetzt im Zuge des Reiseführers, ich war wahnsinnig positiv überrascht.
00:37:32: wie viel sich da in den letzten paar Jährchen Positives noch getan hat.
00:37:37: Also diese Schellen waren vor drei Jahren, als ich das letzte Mal geschrieben habe, schon das Land, das am meisten ihrer Fläche zu Nationalparks gemacht hat.
00:37:48: Also, fünfzig Prozent der Landfläche sind Naturschutzgebiete.
00:37:54: In denen auch wirklich, also das heißt nicht, das sind Naturschutzgebiete, in denen bewirtschaftet wird, sondern das sind wirklich Gebiete, in denen nichts getan werden muss.
00:38:02: Jeder Baum, der gefällt werden muss, selbst außerhalb der Naturschutzgebiete, braucht eine Genehmigung.
00:38:09: Also diese Schellen sind da sehr stark dran.
00:38:11: Und was jetzt neu ist, ist dann auch noch dreißig Prozent der Seefläche sind auch noch Meeresschutzgebiete geworden.
00:38:21: Das ist, wenn man das in Perspektive nimmt, ist es eine Fläche fast so groß wie Deutschland, Frankreich und Spanien zusammengenommen, die jetzt als Naturschutzgebiet ausgeschrieben sind.
00:38:35: Das heißt, da darf keine Fangflotte der Welt, darf da fischen.
00:38:39: Nur Seychewa dürfen dort weiterhin fischen.
00:38:42: Schleppnetze sind schon seit Langem verboten, also es darf auch nur mit der Angel gefischt werden.
00:38:49: Und mit dem Oberflächennetz, das wird manchmal für den Tunfischfang verwendet, aber keine Schleppnetze, keine Bodennetze.
00:38:56: Also alles wird dort wirklich effektiv geschützt.
00:39:01: Der Einwegplastik wurde verboten.
00:39:03: Also im Radio hörst du Musik, Lieder, Pop-Lieder, darüber, wie schön die Inseln sind und dass man sich schützen muss.
00:39:13: Also das ist ganz tief inzwischen in die Bevölkerung eingegangen, auch jeder, jeder Assange wird sagen, nein, nein, wir müssen, wir müssen aufpassen.
00:39:22: Ich schmeiß meinen Müll nicht irgendwo weg, sondern ich trenne meinen Müll.
00:39:28: Und das ist ein richtiges, richtiger Stolz geworden.
00:39:31: Also es gibt zwei Parteien.
00:39:33: Und beide streiten sich darum, wer besser im Umweltschutz
00:39:37: ist.
00:39:37: Okay.
00:39:38: Super.
00:39:39: Gut, also ein konstruktiver Wettbewerb in dem Fall.
00:39:42: Richtig, richtig, ja.
00:39:43: Und der Tourismus, welche Rolle spielt der in dem Zuge?
00:39:46: Also, du hast grad schon erwähnt, den Leuten ist natürlich klar, die Menschen kommen und besuchen diese Inseln, weil die Natur so schön ist.
00:39:54: Nun kann der Tourismus in ungünstigen Umständen ja auch eine schädliche Wirkung haben.
00:40:00: für die Natur, für die Kultur, für alle möglichen Sachen.
00:40:02: Wie wird da versucht, einen nachhaltigen Tourismus zu befördern und sicherzustellen, dass der Tourismus vor allem auch eine positive Wirkung auf das Land und seine Menschen und seine Natur hat?
00:40:12: Es gab zweimal den Gedanken, dann doch einen Massentourismus auf den Sechellen zu etablieren.
00:40:19: Der hat grausige Mahnmalen hinterlassen, riesige Beton-Hotelanlagen, die jetzt quasi verfallen sind.
00:40:30: Stattdessen haben diese Schellen früh angefangen mit was, was man heutzutage einen Ökotourismus nennen würde.
00:40:37: Damals ist es einfach natürlich entstanden, dass sich viel mehr durchgesetzt hat.
00:40:43: Also die zwei Arten von Tourismus, die es gibt, sind einerseits die Homestays oder Self Catering.
00:40:50: Also das sind wirklich Familien, die Häuser zur Verfügung stellen, wo man Wo man dann wohnt und man geht selber einkaufen und macht sich sein Frühstück, sein Essen selber oder holt es an irgendwelchen Straßenständen.
00:41:04: Oder es gibt den ganz luxuriösen Tourismus, der auch auf sehr viel Wert auf ökologischen Tourismus legt.
00:41:14: Also viele, viele Hotels, also die absoluten Positivbeispiele, die haben sich wirklich eine Insel gesucht.
00:41:21: Das wären jetzt zum Beispiel North Island oder Fregat in Insel gekauft oder gepachtet und dann renaturiert und dann das Hotel aufgemacht.
00:41:32: Also die haben wirklich dafür gesorgt, dass das keine invasiven Arten mehr auf diesen Inseln vorkommen und führen diese Hotels wirklich.
00:41:41: In einer ständigen Erneuerung, was können wir eigentlich noch besser machen, um die Insel so zu behalten, nachhaltig zu führen, damit sie uns in zwanzig Jahren auch immer noch als unsere Insel erhalten bleibt.
00:41:55: Spannend.
00:41:55: Da hast du grad schon auch ein paar nette Impulse nebenbei so erwähnt.
00:41:59: Stichwort auch Homestays, wirklich bei den Menschen zu wohnen und auch mit ihnen zu essen und dergleichen.
00:42:05: Deswegen würde ich mal in unsere kleine Service-Rubrik rüber wechseln und dir noch ein paar Fragen dazu stellen, wie unsere Hörenden ihren eigenen Seychellentrip eventuell ganz besonders reichhaltig und gewinnbringend gestalten könnten.
00:42:22: Bleiben wir mal bei dem Thema, welche Erfahrungen oder Begegnungen können Reisende machen, die ihnen noch lange in Erinnerung bleiben?
00:42:30: Homestays wäre vielleicht schon ein Stichwort.
00:42:32: Hättest du darüber hinaus ein paar Tipps für Dinge, die Mann, Frau unbedingt gern mal ausprobieren sollte, die sich lohnen, die was ganz Besonderes sind auf den Seychellen?
00:42:43: Ja klar, es gibt eine Insel vor Mahé, die heißt Moyen.
00:42:50: Die hat ein Brite vor fünfzig, sechzig oder vielleicht inzwischen siebzig Jahren gekauft.
00:42:55: für damals ein Sportpreis.
00:42:57: Man weiß es nicht mehr genau, achttausend Pfund oder siebzehntausend Pfund irgendwo dazwischen.
00:43:02: Also ein Sportpreis hat er sie sich gekauft und der war der Vorreiter, der hat diese Insel renaturiert, hat dort die Riesenschildkröten gezüchtet, gezielt, also die laufen da auch immer noch rum.
00:43:16: Ich würde sagen, der Rundweg um die Insel ist ungefähr ein Kilometer, den man da entlang gehen kann.
00:43:22: Und das ist ein Ort, der wirklich ist, wie die Schellen, bevor die Menschen da waren, außer ein Fußweg.
00:43:30: Da leben noch riesige Schwärme von den Flughunden.
00:43:34: Man kann einfach den Weg entlang gehen und begegnet eine Riesenschildkröte und kann die streicheln und füttern.
00:43:42: Einfach ein paar ... paar Äste vom Baum abreißen und sie füttern.
00:43:46: Gibt da kleine versteckte Strände, das ist wie diese Schellen auf kleinstem Raum.
00:43:51: Also das ist eine Insel, die ich wirklich empfehlen kann.
00:43:53: Es gibt da auch spannenderweise ein paar Piratengräber.
00:43:57: Aha.
00:43:58: Also es gab ein paar Piraten, die dort ihr Lager aufgeschlagen hatten.
00:44:03: Und es gibt auch Geschichten, dass es da noch einen Schatz gab.
00:44:06: Es gibt da mehrere Ausgrabungsstellen, wo der berühmte Schatz vom Piraten Labus verglaben sein soll, auf dem übrigens der Anime One Piece basiert.
00:44:16: Dann gibt es auf Mahé den ehemaligen Garten, in dem die Gewürze für den französischen König angebaut wurden.
00:44:24: Das ist der Saint-Den-Zybra, der ist oben in den Bergen und da zahlt man glaube ich einen kleinen Eintritt und dann kann man den besuchen und da sind dann immer noch die gleichen Bäume wie damals, aber da wächst Zimt, da wächst Gewürz, Nelke, alles was man für einen Curry braucht.
00:44:44: ist da auf so einem kleinen Rundweg und wenn man dann fertig ist, gibt es oben ein kleines Restaurant wo traditionell so shellish gekocht wird.
00:44:52: Also Curry aus den Gewürzen in dem Garten mit Blick über die Insel.
00:44:58: Also wenn, wenn ich dort bin, dann gehe ich da jedes mal mindestens, also an beide Orte, jedes mal mindestens einmal hin.
00:45:05: Auch nach all den Jahren noch.
00:45:06: Und auch nach all den Jahren.
00:45:07: Wirklich jedes mal fahre ich einmal nach Moyen, streichele die gleichen Schildkröten, sag wieder hallo und fahre einmal zum Sardèduroir.
00:45:16: Pflückt mir da auch ein paar Gewürze, die ich dann mit nach Hause nehme.
00:45:20: Ja.
00:45:20: Sollte man fragen?
00:45:21: Okay, wollte ich gerade fragen.
00:45:23: Sollte man fragen, ob man darf, aber es ist immer gesagt worden, ja, ja, das ist kein Problem.
00:45:29: Ist es grundsätzlich?
00:45:30: Wir hatten jetzt Homestays angesprochen, du hast auch erwähnt, dass es natürlich auch Inseln gibt mit Luxushotels, die dann renaturiert haben und dann dort halbwegs ökologisch verträglich, oftmals jedenfalls ihre Hotel zu öffnet haben.
00:45:46: Diese Schellen gelten ja insgesamt schon eher als Luxusreiseziel, würde ich sagen.
00:45:50: Wie würdest du das einordnen?
00:45:52: Ist das so?
00:45:52: Kann man durchaus auch ein etwas preiswerteren Urlaub machen auf den Schellen?
00:45:56: Oder sollte man schon halbwegs gut betucht sein, um das wirklich genießen zu können, was dort geboten wird?
00:46:02: Also diese Schellen sind nicht billig.
00:46:05: Also selbst der Homestay wird etwas teurer sein.
00:46:09: Also in der einfachsten wird man schon so mit mit sechzig Euro die Nacht rechnen müssen im einfachsten Ding.
00:46:16: Man kann aber diese Schellen auch erleben und sonst wenig Geld ausgeben, weil wie ich am Anfang gesagt hatte, alles was auf den Inseln angebaut wird und wild wächst ist wahnsinnig billig zu kriegen.
00:46:29: Also Bananen, Gemüse ist alles sehr leicht zu kriegen.
00:46:34: Und die Restaurants sind sehr teuer.
00:46:38: Also Szechewa gehen nicht ins Restaurant.
00:46:40: Ich habe auch das schon ein paar Mal gemacht, dass ich dann befreundete Familien zum ersten Mal in ein Restaurant ausgeführt habe.
00:46:47: Das war für die eine ganz große Feier.
00:46:50: Ein Restaurant ist einfach zu teuer.
00:46:51: Das ist nur für Touristen.
00:46:53: Aber was üblich ist, sind die Takeaways.
00:46:57: Und Takeaways sind so kleine Hütchen oder Food Trucks, wo sischellische Familien einfach kochen.
00:47:05: Und ich empfehle auch in meinem Reiseführer selbst, wenn man im teuersten Luxus Hotel ist, mindestens einmal, zweimal aus diesem Hotel rauszugehen und was bei diesen Takeaways zu essen.
00:47:17: Weil das ist richtig authentische, sischellische Küche.
00:47:22: Viele davon sind auch indisch.
00:47:24: Man kann in kleine Krämer läden gehen, die meistens von Indern geführt werden.
00:47:29: Die sind auch sechewa, die sprechen oft, sprechen sie auch kriolisch.
00:47:32: Es gibt Ausnahmen, aber die sind wirklich dann auch sechewa, auch wenn sie indische Religion, indische Kleidung haben.
00:47:40: Und da gibt es immer so ein kleines Kästchen neben der Kasse, wo es so kleine Samosas, Chili-Bällchen und Süßigkeiten gibt.
00:47:51: Darf man nicht verpassen, die mal zu probieren.
00:47:55: Man muss sich da auch keine Sorgen machen.
00:47:57: Es gibt da regelmäßig, also die hygienischen Standards sind sehr hoch und werden sehr regelmäßig geprüft.
00:48:03: Also man kann da überall ganz sorgenfrei essen.
00:48:07: Es gibt ja auch keine Infektionskrankheiten auf den Sischellen, wenn ich das so kurz einwerfen darf.
00:48:13: Also es gibt manchmal so virale Erkältungen und so was, aber es gibt keine Malaria.
00:48:18: Es gibt kein Chikungunya, also all diese Tropenkrankheiten sind dort einfach nicht vorhanden.
00:48:26: Das klingt ja wirklich Paradiesisch, meine Güte.
00:48:31: Keine giftigen Tiere, keine gefährlichen Tiere.
00:48:34: Also es ist wirklich ein Klischee.
00:48:37: könnte man sein.
00:48:37: Das ist ein wahrgewordenes Klischee im besten Sinne.
00:48:40: Ja, ja, genau.
00:48:40: Und zwar eben für Strandfans, das nehme ich mir mit, für Tierfans.
00:48:44: Du hast die Schildkröten, die Flughunden und der gleich mehr angesprochen.
00:48:47: Natürlich auch Fans der Unterwasserwelten.
00:48:49: Das wollen wir, glaube ich, auch nicht unerwähnt lassen.
00:48:51: Also auch da ist ja richtig viel los.
00:48:53: Mantas, der fine Wale, man kann wunderbar tauchen, soweit ich das mitbekommen habe.
00:48:57: Vor allem, glaube ich, eher im Süden, richtig?
00:48:59: Ja, genau.
00:49:00: Also es gibt ganz im Süden, gibt es eine Insel, die ist ganz drauf spezialisiert.
00:49:05: Ursprünglich Fliegenfischerei.
00:49:06: aber inzwischen gehen sie auch ein bisschen raus.
00:49:10: Da kann man unglaublich gut tauchen.
00:49:12: Das ist im Alphons Archipel.
00:49:15: Das ist besonders für Taucher allgemein an den Outer Islands für Taucher, weil dort war es völlig unberührt von den Menschen.
00:49:24: Das heißt, da gibt es eine Natur, da gibt es Mantas, Schildkröten.
00:49:30: Bei einem Schnäuchelausflug bei thirty-fünfundreißig war mehres Schildkröten aufgehört zu zählen, weil es einfach so viele waren.
00:49:38: Das ist unglaublich.
00:49:39: Da ist wirklich vom Menschen unberührt wahnsinnig gesund, was ja nicht mehr.
00:49:45: Also es gibt ein bisschen Coral Bleaching durch den Klimawandel, aber es ist so viel besser als sonst irgendwo in der Welt.
00:49:52: Also da ist Leben an jeder Stelle, da springt man ins Wasser und es sieht zu hundert Prozent.
00:49:59: Man soll ja normalerweise nicht garantieren, aber man sieht zu hundert Prozent irgendein interessantes Tier.
00:50:05: Ja.
00:50:06: So viel Leben.
00:50:07: Es wäre unmöglich, da nichts zu treffen.
00:50:10: Fantastisch.
00:50:11: Schön, dann haben wir hier einige gute Tipps dargeboten, beziehungsweise du.
00:50:16: Gibt's noch was, das fehlt aus deiner Sicht, von dem du sagen würdest, halt stopp.
00:50:19: Das würde ich auf jeden Fall gerne noch mit auf den Weg geben.
00:50:22: Als Tourist, was die wenigsten machen, ist lernt ... Ein bisschen kreolisch und wenn es nur hallo danke schmeckt gut ist.
00:50:32: Ich würde auf jeden fall mit wecker und pflaster anfangen.
00:50:38: Aber
00:50:38: gerade wenn man französisch kann ist das ist die ist.
00:50:41: die Hemmschwelle ist ganz klein ein paar worte zu lernen und die sich über freuen sich wahnsinnig.
00:50:47: Und sind dann richtig.
00:50:49: da ändert sich von.
00:50:50: man ist man ist zahlender gast oder kunde hinzu.
00:50:55: Man ist wirklich Gast der Familie.
00:50:57: Also da ist es ganz schnell, ist da so ein Zugehörigkeitsgefühl dazu, weil wer kreolis spricht, ist C-Silver.
00:51:04: Nicht, wessen Eltern es sind, sondern wer kreolis spricht, gehört dazu.
00:51:08: Guter Tipp.
00:51:09: und man merkt, du gehörst schon seit vielen Jahren dazu und gehörst doch nach wie vor super gern dazu.
00:51:13: Also bist du immer noch total begeistert.
00:51:15: Das ist echt schön zu hören.
00:51:17: Beschäftigst dich ja nun schon sehr, sehr lange mit diesem Land.
00:51:19: Was als Kind viel da, haben wir mehrfach erwähnt, viel Zeit dort verbracht.
00:51:23: Schreibst jetzt für eine Reisopublikum, also nimmst auch diese Perspektive ein und hast ja das vielleicht auch noch abschließend nebenbei erwähnt, auch Ethnologie studiert.
00:51:33: Was würdest du sagen?
00:51:34: Wie hat diese Auseinandersetzung ... Ethnologie ist natürlich viel weitergehend, aber ich kann mir vorstellen, dass auch das in bestimmter Weise dein Blick vielleicht noch mal zusätzlich geschärft hat, neue Facetten, die er bewusst gemacht hat.
00:51:46: Wie hat die Auseinandersetzung mit diesem Land auf diese unterschiedlichen Weisen schreiben, studierend, immer wieder hinreißend, über die Jahre und Jahrzehnte dein Blick auf diese Schellen verändert?
00:51:58: Ja, also ursprünglich ... war es ja war es ja schon für mich also eine alltägliche Kultur sowas klares und gerade also ethnologie.
00:52:06: man beschäftigt sich ja mit fremden kulturen aber das ist eigentlich gar nicht das was was ich jedenfalls damit genommen habe sondern das interessantere ist ja dass man merkt wie facettenreich die eigene Kultur ist weil man Dinge bemerkt die einem die einem alltäglich vorkommen
00:52:24: ja.
00:52:25: Und so viele Dinge, die mir normal vorkamen, sind mir dadurch klar geworden.
00:52:30: Und es ist auch ganz witzig, wenn man mit Seshawa spricht und dann sagt, ja, ja, hier ist das ja so und so.
00:52:35: Und die sagen, stimmt.
00:52:37: Also die Feste an den Stränden, dass das was Außergewöhnliches ist, ist vielen Seshawa natürlich nicht bewusst, dass das was Besonderes ist, dass sie am Wochenende einfach an den Strand fahren und dort dann grillen.
00:52:51: Viele von den Dingen wirklich die ihnen alltäglich vorkommen, die wir als Touristen dann natürlich als was wahnsinnig besonderes wahrnehmen.
00:53:00: Das sind so Dinge, die dadurch, dass man sich so tief mit diesem Thema beschäftigt, man wahnsinnig wertzuschätzen lernt.
00:53:07: Und desto mehr ich mich damit beschäftige, desto spannender wird es eigentlich für mich, diese Stellen anzuschauen.
00:53:13: Ja, kann ich mir vorstellen, weil ja, genau wie du sagst, ganz viel das vorher selbstverständlich war, gar nicht hinterfragt wurde, jetzt nochmal aus einer neuen Wertschätzung in Perspektive betrachtet wird, bis hin auch zu Themen wie der Magie, die hier und da noch eine Rolle spielt, hast du ja auch vorhin schon wunderbar beschrieben, bis hin zu auch zu anderen Themen wie der Sprache oder auch Themen, denen wir jetzt nicht gerecht werden konnten in dieser Folge aus Zeitgründen, wie Tanzmusik.
00:53:37: Also es gibt ja noch ganz viel mehr, was nicht nur die Natur dort ausmacht, sondern eben auch die Kultur.
00:53:43: und sich, glaube ich, dort mal vorbeizuschauen und sich all das selbst anzusehen und selbst zu erfahren, zu genießen, zu erschmecken.
00:53:50: Ich habe jedenfalls Lust bekommen, deswegen möchte ich dir ganz herzlich danken für dieses Gespräch.
00:53:54: Ganz, ganz lieben Dank, Philipp.
00:53:55: Ich danke auch.
00:53:57: Das Thema ist für mich so spannend, dass ich einfach gesprochen hab.
00:54:00: Dann sind wir zu den anderen Themen nicht mehr gekommen.
00:54:03: Das war
00:54:03: trotzdem spannend.
00:54:04: Total, denn es gibt hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern wir wollen Einblick erhalten, ein paar persönliche Geschichten.
00:54:11: Die hast du uns auch geboten, deswegen wunderbar.
00:54:13: Und es soll hier auch noch viel Raum bleiben nach diesen Folgen, um selbst eben aufzuberechnen und das zu entdecken.
00:54:18: Es gibt dann noch so viel zu erleben.
00:54:20: Reisen Sie hin.
00:54:22: Schön, du, ganz glimlangt ihr.
00:54:24: Gab dich wohl, mach's gut.
00:54:25: Ich danke.
00:54:26: Tschüss.
00:54:27: Tschüss.
00:54:30: Das war mein Gespräch mit Philipp Der über das Lebensgefühl auf den Sechellen, über Sprache und Identität, über Strände und Dschungel, über die Kulinare, konnt vieles mehr.
00:54:42: Kurz um.
00:54:43: über ein Inselreich, das viele als Reiseziel entdecken, das für ihn aber auch Heimat ist.
00:54:49: Und wenn euch diese Folge Lust gemacht hat, diese Schellen selbst zu erleben, dann fliegt euch Edelweiß von September bis Mai jeweils einmal die Woche direkt nach Mahé, also auf die Hauptinsel des Archipels.
00:55:01: Alle Infos dazu findet ihr wie immer auf der Edelweiß Website.
00:55:06: Vielen Dank euch fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal hier bei den Edelweiß Travel Tales.
Marta Nording D.
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