Georgien

Shownotes

In dieser Episode von Edelweiss Travel Tales spricht Erik mit dem Dokumentarfilmer Samuel Häde, der euch in seine Wahlheimat Tiflis (Tiblisi) mitnimmt. In der georgischen Hauptstadt gibt es von charmanten Altstadtgassen und Schwefelbädern über eine lebendige Technoszene bis zur Mutter Georgiens und der Friedensbrücke viel zu entdecken. Samuel erzählt, dass Tbilisi wörtlich «warmer Ort»bedeutet– wegen seiner Schwefelquellen. Das Orbeliani-Bad im Bäderviertel Abanotubani gehört daher zu den absoluten Highlights der Stadt, genauso wie ein Besuch des Dezerter-Basars, wo man in die Kulinarik des Landes eintauchen und auch gleich probieren kann.

Dazu: viele konkrete Tipps für Anreise, Fortbewegung und Routen im Land, zum Beispiel die Weinregion Kachetien, berühmt für ihren in Quevris (Tongefässen) vergorenen Wein. Aktivurlauber fahren nach Gudauri zum Skifahren und Paragliden, oder in den Bordschomi-Charagauli-Nationalpark zum Wandern.

Die Begeisterung für dieses spannende Ferienziel schwingt in jeder Anekdote mit, ausserdem hat Samuel auch O-Töne und Klänge für den Podcast gesammelt, die Tiflis und Georgien lebendig werden lassen.

Edelweiss Travel Tales erscheint alle 14 Tage, am besten abonniert Ihr den Podcast gleich, damit Ihr keine neue Folge mehr verpasst!

Mehr Infos über unseren Host: Erik Lorenz ist Autor und Herausgeber zahlreicher Reisebücher, u. a. für die Reihe «Lesereise» des Picus-Verlags und für den Malik/Piper Verlag sowie National Geographic. Er studierte in den Niederlanden, in Hongkong und Grossbritannien, lebte anderthalb Jahre in Australien und bereiste unter anderem Südostasien, China und Jordanien. 2017 gründete er den Podcast WELTWACH, in dem er – wie auch im englischsprachigen Ableger UNFOLDING MAPS – Gespräche mit prominenten Abenteurern und Abenteurerinnen moderiert. Momentan lebt er in New York. Mehr dazu hier: https://weltwach.de/

Mehr Infos über Gast Samuel Häde und seine Projekte: https://www.samuelhaede.com/about

Mehr Infos über Edelweiss: Edelweiss ist die führende Schweizer Ferienfluggesellschaft und fliegt Euch ab Zürich weltweit zu über 90 Traumzielen in über 30 Ländern. Egal, ob Strandferien, pulsierende Metropolen oder spannende Kulturen: Edelweiss bietet für jeden Ferientraum das richtige Ziel. Das Beste: Gepäck, Sportgepäck und die Verpflegung an Bord sind im Flugpreis immer inbegriffen. https://www.flyedelweiss.com/ch/de/home.html

Supported by Georgia Travel: https://georgia.travel/

Transkript anzeigen

00:00:00: Tibli heißt eigentlich warm und Tiblisi heißt sowas wie ein warmer Ort oder statt der Wärme.

00:00:07: Das ist auch auf die Schwefelbäder hier zurückzuführen.

00:00:11: Es ist ein Traum, du siehst halt in der Ferne schneebedeckte Gipfel, du selbst bist auch auf zweieinhalb Tausend Metern Höhe.

00:00:19: Man kann dort paragleiden, Winter wie Sommer.

00:00:22: Es ist eine super elektrisierende Stadt, also wie gerade schon erwähnt, eine Wochenende haben die Clubs offen

00:00:28: und

00:00:29: es ist Party, es ist immer was los.

00:00:53: Alle vierzehn Tage spreche ich hier mit spannenden Menschen, die eine ganz besondere Verbindung zu einem Reiseziel haben.

00:00:59: Das können Einheimische sein, Landeskennerinnen und Landeskenner oder für unser heutiger Gast, Auswanderer.

00:01:05: Gemeinsam mit ihnen allen nehmen wir euch in dieser Show mit auf eine Reise durch faszinierende Orte dieser Welt.

00:01:12: Ich bin Erik Lorenz, vielleicht kennt ihr mich auch schon als Host des Abenteuer- und Reise-Podcasts Weltwach.

00:01:18: In dieser Folge geht es nach Georgien.

00:01:21: Wir konnten tieflis die neue Heimat unseres heutigen Gastes bzw.

00:01:25: auch Tbilisi, wie es die Einheimischen nennen, und wir begeben uns auf eine Rundreise im Kopf durch ein Land voller Vielfalt und Herzlichkeit.

00:01:33: Es geht um dampfendes Schwefelbeder, pulsierendes Stadtleben, mediterranes Klima und gleichzeitig aber auch schneebedeckte Berge gleich hinter der Stadtgrenze.

00:01:43: Es geht um ein Land, das durch seine Gastfreundschaft, seine Küche und auch seine wilde Natur immer mehr Reisende anzieht.

00:01:50: Und wie erwähnt, wir sprechen heute mit jemandem, der gerade selbst dort lebt, nämlich Samuel Hede.

00:01:56: Als Reporter, Filmemacher und Abenteurer hat er bereits aus ganz, ganz vielen unterschiedlichen Teilen der Welt berichtet, aber Georgien hat nun in den letzten Jahren sein Herz erobert.

00:02:07: Zuletzt haben wir hier bei den edelweiß Travel-Tales mit ihm über Jamaica gesprochen, vielleicht hört er in diese Folge auch nochmal rein, war ein ganz tolles Gespräch, ja und nun berichtet er also über sein neues Zuhause.

00:02:18: Wir sprechen über das Leben in dieser spannenden Stadt, in Tieflis und in diesem Land insgesamt.

00:02:24: Wir sprechen über die besten Erlebnisse in der Natur, über kulinarische Highlights und natürlich auch darüber, warum Georgien für viele mittlerweile ein echter Geheimtipp ist.

00:02:47: Hi Samuel, herzlich willkommen zurück bei den Edelweiß Travel Tales High.

00:02:53: Hi Erik, schön, dass ich wieder dabei sein darf und heute über Georgien sprechen darf.

00:03:01: Wo genau befinden wir uns hier gerade?

00:03:03: Was hören wir?

00:03:05: Das ist der Deserter Basin, der Markt in Tbilisi, der Hauptstadt Georgiens, in der Nähe vom Station Square, dem Hauptbahnhof hier in Tbilisi.

00:03:15: Ja.

00:03:16: Und dort herrscht buntes Treiben, konstruktive Würze kaufen, alles möglich an Gemüse bekommen, zum günstigen Preis.

00:03:24: Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich in der Stadt orientiert habe, weil ich jetzt mittlerweile auf seit einhalb Jahren wohne, aber das ist mittlerweile so mein go-to-place, wenn ich mein Kühlschrank auffüllen.

00:03:34: Sehr schön.

00:03:35: Du hast uns die Aufnahme höchstpersönlich aufgezeichnet und mitgebracht und bist also selbst, sagst du, regelmäßig genau dort auch unterwegs auf diesem Markt.

00:03:44: Genau, es hat ein bisschen gedauert, bis ich den für mich so entdeckt habe, durch Freunde, Bekannte, die ich dann hier kennengelernt habe.

00:03:50: Anfangs bin ich immer zum Mall gegangen, haben viel zu überteuert im Supermarkt eingekauft.

00:03:53: Fühlt sich so ein bisschen kontrollierbarer wahrscheinlich an.

00:03:55: Da kann man das Produkt einfach aus dem Regal nehmen, muss nicht großartig interagieren, ganz gesittet, ganz in Ruhe.

00:04:01: Wie du sagst, Markt ist ein bisschen bunteres, regeres Treiben.

00:04:04: Da braucht man dann schon vielleicht eine gewisse, naja, eingeübtheit.

00:04:08: Ja, eine gewisse Vertrautheit im Einkaufen ist auf jeden Fall durch den Supermarkt da gewesen.

00:04:13: sich dann aber mehr wie ein Einheimischer zu bewegen, das braucht einfach ein paar Monate Zeit in der Stadt.

00:04:19: Und ein Markt, klar, ist natürlich einfach auch viel viel schöner als ein Supermarkt.

00:04:22: Also lohnt sich alle mal, sich dann auch irgendwann zu trauen.

00:04:26: Das heißt also, die Bauern und Bäuerinnen, die bringen ihre Waren in die Stadt, verkaufen das.

00:04:30: Es findet ein gewisser Austausch ja auch statt über das Geld hinaus hoffentlich.

00:04:35: Dazu vielleicht mal direkt die Nebenfrage.

00:04:37: Landwirtschaft, landwirtschaftliche Produktion, welch Rolle spielt die in Georgien?

00:04:42: Ja, eine sehr große, weil wie du meinst, wie du gerade schon gesagt hast, die Bauer, die Leute aus dem Land, die kommen in die Stadt, verkaufen, bauen dann für ein paar Stunden tagsüber einfach ihre Läden auf, wo sie dann Produkte verkaufen wie Käse, Äpfelwalnisse, alles was sie anbauen, eingelegte Gurken, Wein und das bauen sie dann nach ein paar Stunden wieder ab und gehen ihres Weges und vielleicht sieht man dann die selber Verkäuferin eine Woche später wieder an derselben Stelle.

00:05:10: Also... Es kommt natürlich aus den umliegenden Orten alles hier in der Stadt zusammen und dann kann man sich dort gut eindecken mit den Produkten.

00:05:19: Wie weit ist dieser Markt von der Altstadt entfernt?

00:05:22: Ich

00:05:23: muss gerade überlegen, es sind drei Stationen vom Liberty Square aus, wo ich, wo die Altstadt sich befindet, in der Gegend wohne ich.

00:05:30: Und Station Square, das ist die einzige Station, wo sich zwei Linien der Teplisa Metro treffen.

00:05:38: Ja.

00:05:39: Und das sind drei Stationen, also ich würde es mal so schätzen, fünfzehn Minuten mit der Metro.

00:05:43: Schön, da würde ich mich nämlich direkt hier zum Einstieg auch kurz schon mal mit dir hinbegeben wollen, also

00:05:49: in die Gassen

00:05:50: der Altstadt.

00:05:51: und dort stellen wir uns jetzt einmal vor, dort steht ein Klavier und ein alter Mann spielt darauf seine Lieder.

00:06:16: Diese Aufnahme hat uns unser

00:06:18: Edelweiß-Kollege

00:06:19: Mikkele Osttieflis mitgebracht.

00:06:21: Witzigerweise reist Mikkele gerade... Während wir sprechen selbst durch Georgien.

00:06:26: Und er war netterweise auch so ganz fleißig für die edelweiß Travel Tales und hat das eine oder andere für uns aufgezeichnet.

00:06:32: Wie würdest du denn dieser diese Altstadt von Tiefles beschreiben?

00:06:36: Das erinnert mich gerade an einen Kaffee, an dem ich mal saß, wo auch ein Klavier stand und sich dann einfach immer dran gesetzt hat und plötzlich alle sich umgedreht haben in Richtung des Klaviers und erstaunt waren darüber, wie schön dieses Person spielen konnte.

00:06:49: Also auf jeden Fall immer wieder für... Überraschungen.

00:06:53: gut.

00:06:54: Die Gassen hier, man kann häufig dieselben Orte lang laufen und sieht sie immer wieder von einem anderen Blickwinkel.

00:07:01: Ich kann ja vielleicht kurz beschreiben, was ich sehe, weil ich mich gerade in der Altstadt befinde und sie genau vor meinen Augen habe.

00:07:08: Guter Punkt, das sei nämlich gesagt, also Michele reißt ja nun gerade durch Georgien.

00:07:12: Ich habe es erwähnt, aber das Besondere bei dir ist ja, Du lebst in Georgien, du hast deinen Lebensmittelpunkt dorthin verlegt, du hast das in einem Nebensatz auch schon angesprochen, du bist seit anderthalb Jahren dort.

00:07:23: Und genau, deswegen interessiert mich in der Tat.

00:07:24: Also wo bist du gerade

00:07:26: in Georgien

00:07:27: und was siehst du, wenn du aus dem Fenster schaust?

00:07:29: Genau, ich befinde mich gerade in der besagten Altstadt, von der du gesprochen hast.

00:07:34: Ich sehe einen Castanienbaum hier im Hof.

00:07:37: Ich sehe vier Hochgewachsene zu Pressen.

00:07:39: Die eine davon höher ist das Haus, in dem ich mich gerade befinde.

00:07:42: Und dabei bin ich im vierten Stock, also eine wirklich sehr hohe Zepresse.

00:07:46: Ich gucke auf Hausdächer, zum Teil aus Stahlblech, zum Teil aber auch aus Dachziegeln.

00:07:53: Manche Dächer davon haben Löcher.

00:07:55: Alles sehr rustikal in verschiedenen Baumaterialen gebaut.

00:07:59: Du hast hier Hauswände aus Holz, aber auch aus freien Ziegelstein.

00:08:04: Also das macht für mich auch diesen Charme der Allstadt hier aus.

00:08:08: Teilweise sind die Häuser so... brüche ich, dass sie gestützt werden müssen mit Stützpfeilern, weil man Angst hat, dass sie einstürzen könnten.

00:08:17: Ich sehe eine bunte Wäscheleine, die sich zwischen zwei Holzbarkonen spannt.

00:08:21: Die Holzbarkone sind mit Ornamenten verziert und...

00:08:25: Ich kann auch bezeugen, du beschreibst wirklich, was du siehst.

00:08:28: Du erlehnst dich gerade die ganze Zeit ganz emsig nach links und rechts und biegst den Hals zur Seite und versuchst da noch möglichst viel zu erspielen für uns.

00:08:35: Ja, mach mal weiter.

00:08:36: Ja, ich... Also ich hab auch mal überlegt, wie... Wahnsinnig, dass es eigentlich ist, was man von hier aus alles sehen kann.

00:08:42: Ich könnte jetzt, glaube ich, noch viel weiter machen.

00:08:45: Ich sage jetzt nochmal die spannendsten Sachen, die ich genau vor mir habe.

00:08:51: Das ist einmal der Tatsminderberg.

00:08:53: Tatsminder heißt heiliger Berg.

00:08:55: Darauf befindet sich ein Hochplateau.

00:08:58: Das ist ungefähr ein siebenhundert Meter, die der Berg hoch ist.

00:09:00: Und auf diesem Plateau ist ein Fernsehturm aus den.

00:09:03: Das ist der neunzehnte siebzeiger Jahr, der ist zweihundert siebzig Meter hoch, den siehst du von Tbilisi aus aus verschiedensten Winkeln der Stadt.

00:09:10: Auf diesem Berg führen zwei Gondeln, eine Art Bergbahn, die es schon länger gibt, von einer neuen Seilbahn mit Gondeln.

00:09:18: Ja, auf diesem Tats-Minderberg ist ein Vergedüngungspark aus Sowjetzeiten, der ist einhundert Jahre alt und war zu Sowjetzeiten einer der meistbesuchtesten Vergedüngungsparks der ganzen UdSSR.

00:09:31: Und der ist heute immer noch in Betrieb.

00:09:33: Also man kann da hochgehen, Autos guter fahren, Freefall Tower, Wesenrad, alles Mögliche.

00:09:38: Der immer noch ein liebtes Ausflugsziel.

00:09:40: Auf halber Strecke auf diesem Berg ist eine kleine Kirche mit Pantheon.

00:09:45: Da sind berühmte Persönlichkeiten aus Georgien begraben.

00:09:50: Zum Beispiel Tchaftschirwarze, ein bekannter georgischer Schriftsteller.

00:09:55: Es gibt glaube ich kaum eine Stadt in Georgien ohne Tchaftschirwarze Straße.

00:10:01: Und sein Grab ist genau dort hinten, wo ich gerade hinschaue.

00:10:05: Ja, es ist unglaublich, was man eigentlich alles aus dieser Perspektive hier sehen kann.

00:10:08: Ich bin

00:10:09: wirklich jetzt schon beeindruckt.

00:10:10: Also ich habe das Gefühl, ich kriege gerade schon eine Stadtführung, ohne überhaupt deinen Apartment zu verlassen.

00:10:14: Genau.

00:10:17: Ich glaube, wir könnten jetzt eine halbe Stunde Podcast einfach nur über diesen Ausblick hier sprechen.

00:10:21: Und das war jetzt nur die eine Seite des Hauses.

00:10:23: Auf der anderen Seite guckt man auf die Mutter Georgiens, Mother of Georgia, die hat in einer einen Hand ein Kälch für die Freunde, mit Wein gefüllt vermutlich, und in den andern ein Schwert für die Feinde.

00:10:36: Die Statue wurde in den neunzigfünfzigern gebaut als Jubiläumsmonument.

00:10:43: Die Stadt wurde glaube vierhundertfünfzig gegründet und die Statue dann tausend zum tausendfünfhundertjährigen Jubiläum.

00:10:53: und die siehst du auch aus allen Blickwinkeln und es ist ein super schöner Spaziergang, da hoch zu gehen und auf die Stadt zu schauen.

00:10:59: Von der Mutter GR gehen sie runter.

00:11:01: Ja, wenn ich jetzt dann aufs Dach gehen würde, würde ich etwas nennen, was man auch James Pond Villa nennt, oder den Glaskasten.

00:11:10: Das

00:11:10: ist das Anwesen von Bezina Ivanishvili, ein Oligarch, der seine Milliarden in Russland gemacht hat in den Neunzigern.

00:11:18: Und dann wieder nach Georgien gekommen ist und sich mit seinem Geld auch politisch einzumischen.

00:11:25: Er hat die Partei Georgiak Traum gegründet.

00:11:29: Und dieses Anwesen von ihm ist so verrückt, weil es wurde Anfang der zweitausender gebaut und sieht wirklich aus wie so eine Bösewicht-Willer aus James Bond mit Helikopter landet Platz oben drauf.

00:11:41: Und ich habe auch gehört, das soll ein Haifusspecken darin geben, als auch... Eine Kunstsammlung mit Kunst im Wert von über eine Milliarde Euro, mit Werken von Picasso.

00:11:55: Und ich glaube, einen kleinen, so mit exaktischen Tieren, habe ich mir sagen lassen, soll es da auch geben.

00:12:00: Also das in der unmittelbaren Nachbarschaft.

00:12:03: Oh, so extravagant, wie es überhaupt nur geht.

00:12:04: Man weiß dann nicht, was ist nun Legende und was ist Wahrheit, aber ich schaue mir jetzt zumindest gerade auch online ein paar Bilder an von dieser Villa.

00:12:11: Ja, also James Bond Villa ist ein passender Begriff jedenfalls.

00:12:14: Ja, sehr bescheiden.

00:12:17: Sehr bescheidener Herr, der lebt.

00:12:18: Und ja, das sind so einige der Highlights, die man von hier aus sehen kann, mitten in der Altstadt.

00:12:25: Aus

00:12:26: deiner Altstadtwohnung heraus.

00:12:28: Und selbst bei dir im Hintergrund deutet sich das schon an.

00:12:30: Also ich sehe bei dir Decken aus altem Holz, so ein Kronleuchter hängt herab.

00:12:35: Also auch du wohnst in einem Gebäude, das schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat.

00:12:39: Genau, hier mit Feuerstelle drin und ich liebe auch diese frei liegenden Ziegeln.

00:12:46: Das hat alles so einen rustikalen Charme, außen wie innen, also so Wurf im Interieur als auch von dem Ausblick.

00:12:53: Schön.

00:12:54: Was hatte ich denn dazu bewogen, dorthin zu ziehen?

00:12:56: vor ein paar Jahren, vor anderthalb Jahren?

00:12:58: Ja, ich war jetzt in dieser Zeit vor zwei Jahren noch nicht einmal in Georgien.

00:13:03: Also keine lebenslange Liebe zu diesem Land, sondern eher kurzfristig gewachsen.

00:13:08: Aber eine Schockverliebtheit, also ich war vor eineinhalb Jahren, also ich bin seit eineinhalb Jahren hier.

00:13:12: Ja.

00:13:13: Und bevor ich hierher ausgewandelt bin, war ich auch erst einmal da.

00:13:17: Also ich bin schon auch mit dem Blick, hm, wo könnte es denn als nächstes hingehen?

00:13:21: Weil schon der Wunsch da war, mich nach einer neuen Umgebung umzuschauen, der ich mich sowohl Wohlschule als auch eine Gegend, die mich interessiert und der ich auch journalistisch als Filmemacher arbeiten kann und... Da war der Kaukasus eine Region, die ich im Drach gezogen habe, wo ich mir aber nicht sicher war, wie ist es, also klar, es ist politisch-gesellschaftlich extrem spannend, aber fühlt man sich dort auch wohl in der Gesellschaft

00:13:47: und

00:13:47: kann man sich's dort auch für länger vorstellen.

00:13:50: Und dieser Frage bin ich dann zum ersten Mal hier hingereist und genau, wie gerade schon gesagt, war dann schockverliebt und hab gedacht, das ist es.

00:13:58: Jetzt lasse ich mich erstmal für ein paar Jahre nieder, jetzt nicht für immer, aber für eine gewisse Zeit ist es ... Genau die Mischung aus, man kann ihr gut leben und es ist abenteuerlich als auch super gesellschaftlich, politisch interessant.

00:14:13: Ja, fahren viele Aspekte, die dann gepasst haben für mich.

00:14:18: Ja, also einfach eine sehr, sehr vielfältige Stadt, da werden wir auf verschiedenste Facetten auch noch eingehen.

00:14:24: Und diese Vielfalt deutet sich auch schon allein, finde ich, dadurch an.

00:14:28: Wir haben schon über die Altstadt kurz gesprochen, wir haben Klavierklänge lauscht, aber es kann in Tiefles auch ganz anders zugehen, zum Beispiel so hier.

00:14:42: Die Aufnahme hast du uns mitgebracht und ich vermute mal, die stammt aus einem Techno-Club.

00:14:46: Genau, richtig.

00:14:48: Tbilisi wird nicht umsonst in einem Atemzug mit Städten wie Berlin, Barcelona oder Lisbon genannt.

00:14:53: Man hat hier DJs aus aller Welt, die herkommen, um hier aufzulegen.

00:14:58: Seit einigen Jahren ist Tbilisi auch eine Art.

00:15:01: Techno hoch pur geworden, also Techno-Kultur ist ja mittlerweile stark verankert in der Gesellschaft.

00:15:07: Habe ich oft schon von gehört, also es scheint extrem zu sein.

00:15:12: Also wer der Fan ist, ich glaube, es gibt wenig Destinationen, die besser geeignet sind als Tiefles.

00:15:17: Ja, ich habe vorher in Berlin gewohnt, also da war es natürlich auch sehr stark ausgeprägt gewesen.

00:15:22: Also für mich ist es kein Kriterium hierhin zu ziehen, aber am Ende ist es natürlich dann doch... schön, wenn gesellschaftlich, kulturell einfach was los ist.

00:15:29: Vor zwei Wochen zum Beispiel hatten DJ aus Berlin um die Ecke gespielt in einem kleinen Tanzbar.

00:15:35: Ja, war ein super netter Abend.

00:15:37: Dann gibt's das legendäre Bassiani, das ist ein Club, der oft mit dem Bergheim verglichen wird in Berlin.

00:15:44: Das ist auch zurecht, also die Soundanlage ist Wahnsinn.

00:15:47: Das ist unter dem FC Dynamo Fußballstadion hier in der Stadt.

00:15:53: Also der Hauptfloor ist letztendlich in dem ehemaligen Schwimmbecken für Athleten.

00:15:59: Es lohnt sich, an einem Freitag dort hinzugehen, weil dann ist sowohl der Mainfloor als auch der Nebenfloor offen.

00:16:06: Ich färbe es ja immer nur samstags da, da ist der Harum.

00:16:10: Harum ist so eine Art kriegerischer georischer Tanz.

00:16:14: Danach hat man dann auch den Dancefloor in Bassiani benannt.

00:16:18: Auch eine kleine rebellische Aktion, weil... Es ist ein Safe Space für Leute aus der LGBTQ-Community und die orthodoxe Kirche hat in Georgien immer noch Großes sagen.

00:16:30: und wenn man dann einen alten traditionellen Tanz, den Begriff davon benutzt, um einen Safe Space für Schule, Trans und anders denkende Menschen als jetzt die orthodoxe Kirche, das erwarten würde, kreiert, dann ist es auch ein politisches Statement.

00:16:48: und viele der Techno-Clubs sind einfach nicht nur da, um zu feiern, sondern sie sind auch dafür da, um Zeichen zu setzen Richtung Toleranz, Zeichen Richtung Weltoffenheit und auch den traditionellen Werten, wie sie die Orthodoxo-Küche verritt hier etwas entgegenzusetzen.

00:17:07: Ja, ja.

00:17:08: Wie ist das insgesamt?

00:17:10: in Tiefles, als wie jung, als wie weit voran nimmst du diese Stadt wahr?

00:17:15: Ja,

00:17:16: es hat so zwei Seiten.

00:17:18: Eine gespaltene Gesellschaft zwischen denjenigen, die sich die Sowjetunion zurückwünschen, als auch zwischen Jungströmungen, die Richtung Europa wollen.

00:17:26: Also das sieht man ganz stark.

00:17:29: Ich merke es auch zum Beispiel an meinen Nachbarn, die direkt unter mir wohren, mit denen ich neugierig zum ersten Mal ganz ausführlich auch im Rahmen eines Filmprojektes gesprochen habe.

00:17:40: Da hat man auf der einen Seite eine junge... Europa zugewandte Familie mit einer vierzehnjährigen Tochter, die ihre Zukunft nicht in Jorgen sieht und sich auf verschiedenste Studiengänge weltweit beworben hat und jetzt auch in New York angenommen worden ist an einer Uni.

00:17:55: Ja, also diese westwärtsgewandte Ausrichtung hat.

00:17:58: Und mein anderer Nachbar, der wohnt allein, ist in Pension und wünscht sich eigentlich die Zeiten von damals zurück als... Georgie noch Teil der Sowjetunion war.

00:18:11: Also es ist super spannend zu sehen.

00:18:13: Vor allem, weil dann auch die vierzehnjährige Nachbarin für mich übersetzt hatte, als ich dann bei dem konservativeren Herren zu Hause war.

00:18:22: Und ich hab diesen Generationskonflikt anhand dieser beiden so stark sehen können, weil die sich dann teilweise immer so einen Kopf gefasst haben, als sie die Meinung ihres Gegenübers nicht geteilt haben.

00:18:33: Aber es ist schön, das Schöne war zu sehen, dass sie trotzdem noch sagen, okay, wir sind Nachbarn, wir haben... unterschiedliche Meinungen, aber wir reden trotzdem auch miteinander und es ist jetzt nicht so, dass wir irgendwie die Augen voneinander verschließen.

00:18:45: Und das fand ich dann auch schön, dass sie trotz dieser anderen Wahrnehmungen, anderen Meinungen immer noch eine gewisse Offenheit füreinander haben.

00:18:53: Und ich finde gerade solche Unterschiede, klar, das kann dann auch hier und da vielleicht mal zu politischen Spannung führen, aber als Besucher, Besucherin ist das ja auch wahnsinnig spannend, also in einem Land unterwegs zu sein, dass Zum einen geografisch, zwischen den Welten liegt, zwischen Europa und Asien, aber ja auch im Hinblick auf ganz viele andere Facetten, na ja fast schon gegensätzlich anmutet, also europäisch und orientalisch, alt und neu, lebendig und bröckelnd.

00:19:18: Da hast du ja auch schon ganz viele Begriffe gebracht, schon allein, wenn du in dieses Stadtbild hinein guckst, von der James Bond-Willer hin zu den bröckelnden Ziegelstein-Gemäuern der Altstadt, die du von deinem Fenster aus siehst.

00:19:29: Was würdest du sagen, wie präsent sind diese Einflüsse der Naja, der unterschiedlichen Welten, wenn man es pathetisch ausdrücken möchte, aber auch konkreter vielleicht der ehemaligen großen Reiche, die eine Rolle gespielt haben.

00:19:41: Also Persien, Osmanisches Reich, Sowjetunion hast du angesprochen.

00:19:46: Kriegt man diese Einflüsse im Stadtbild, im Leben, im Denken der Menschen noch mit?

00:19:51: Auf jeden Fall, ja.

00:19:51: Also, da gehen gerade ganz viele Türen bei mir auf.

00:19:54: Und wenn du...

00:19:56: War auch eine komplexe Frage, war viel jetzt gerade mitgeschwungen, deswegen mal schauen, was du draus machst.

00:20:00: Ja, also... Dieser Standort Georgien habe ich einfach schon immer fasziniert, weil, seitdem ich mich mit dem Land beschäftige, fasziniert, weil es einfach geografisch zwischen der Türkei, Iran, Russland, Azerbaijan, Armenien liegt.

00:20:14: Und das sind einfach schon mal Wahnsinns Länder mit unglaublich tiefen Kulturen, die alle ein bisschen was hier in Georgien liebengelassen haben, weil alle sind mehr oder weniger mal durchgekommen.

00:20:26: Das ist auch bisschen das... Das leidt, dass Georgien dadurch erfahren hat, dass es ein bisschen auf der Durchfahrtsstraße zwischen Kaspischen und Schwarzen Meer ist und immer wieder verschiedene Reiche, die Perser, Demongolen hier durchgekommen sind und es viele Kriege gab.

00:20:41: Auf der anderen Seite haben die Georgien das auch für sich zu nutzen gewusst, weil sie ... aus allen Kulturen das Beste herausgenommen haben, was ich dann zum Beispiel in der Kulinarik widerspiegelt, dass sie, ich fabuliere jetzt mal die Teigtaschen der Mongolen als positiven Inspiration genutzt haben, um da was Neues draus zu entstehen zu lassen.

00:21:00: Also diese Einflüsse sind sowohl kriminalisch als auch in der architektonischen Ästhetik zu sehen, wie zum Beispiel bei einem der Schwefelbäder, die es hier gibt.

00:21:10: Da muss ich auch noch auf den Namen von Ghibli C zu sprechen kommen.

00:21:14: Ghibli heißt eigentlich warm.

00:21:16: Und Ghibli C heißt sowas wie ein warmer Ort oder statt der Wärme.

00:21:21: Das ist auch auf die Schwefelbäder hier zurückzuführen.

00:21:24: Zum Beispiel das Orbilani-Bad.

00:21:26: Das ist ein Bad mit ganz vielen Mosaiken.

00:21:29: Das sieht aus wie, als würdest du vor einer iranischen Moschee stehen.

00:21:34: Also da

00:21:35: ganz klar dieser persische Einfluss.

00:21:37: Und kann ich auch jedem empfehlen, da mal reinzugehen.

00:21:39: Das ist für Touristen offen.

00:21:40: Das wurde in den Achtzehnundneinzig gebaut.

00:21:42: Dieses wunderschöne mit Mosaiken verzierte Schwefelbad, wo man dann reingeht.

00:21:48: Das riecht ein bisschen nach vornen Eiern.

00:21:50: Jeder, der schon mal Schwefel gerochen hat, sei es auf dem Vulkan oder bei einer Schwefelbar hat, weiß das.

00:21:55: Aber man gewöhnt sich da relativ schnell dran und setzt sich dann in das heiße Wasser rein für zehn, fünfzehn Minuten.

00:22:01: Dann duscht man sich kalt ab, macht sich eine Pause, setzt man sich wieder rein.

00:22:06: Da kann man ruhig mal so eine Stunde brüten.

00:22:08: Und brühten sehr schön.

00:22:09: Das sind so kleine Private.

00:22:12: Räume anders als bei einer Sauna, wie wir es jetzt vielleicht kennen, die ist ja öffentlich, dass da alle möglichen Leute noch drin sind.

00:22:19: Und man ist da zusammen, hat eine Art Gemeinschaft, aber in diesen Schwefelbedern ist man wirklich für sich in so einem privaten Abteil und hat da dann seine Schwefelbaden, dass man sich reinsetzen kann.

00:22:29: Auch interessantes Konzept.

00:22:30: Es gibt dann auch Räume für Gruppen, mit fünfzehn Leuten, wo man sich da reinsetzen kann.

00:22:35: Also Orbiliani Schwefelbad, auf jeden Fall eine Empfehlung.

00:22:39: Und jetzt bin ich ein bisschen abgeschwiffen.

00:22:40: Es ging um verschiedenste Einflüsse.

00:22:42: die man in der Stadt sehen kann.

00:22:44: Ja, weil die Schwefe quälen, auf jeden Fall.

00:22:46: Die dürfen ja nicht zu kurz kommen.

00:22:47: Habe ich ganz viel von gehört, von gelesen.

00:22:49: Das gehört auf jeden Fall mit dazu.

00:22:51: Danke für die Erwähnung.

00:22:52: Genau, aber vielschichtige Vergangenheit, vielfichtige geografische Lage.

00:22:57: Was kommt dazu noch in den Sinn?

00:22:59: Dass die Georgier es geschafft haben, obwohl hier so viele Einflüsse herrschen, sei es aus Russland, jetzt vor allem in den letzten hundert Jahren, dass sie es geschafft haben, ihre Kultur zu bewahren.

00:23:10: Und darauf sind sie auch wahnsinnig stolz.

00:23:12: Es ist einfach eine Kultur, die auf keiner anderen aufbaut, sondern sie haben ein eigenes Alphabet, eine eigene Sprache, Pustaben, die an eine Spaghetti-Würmchen-Schrift erinnern und die mit keinem anderen Alphabet zu vergleichen sind.

00:23:26: Das ist auch eine wunderschöne Sprache.

00:23:28: Und das macht die Georgie auch so stolz, weil sie es geschafft haben, trotz all der Einflüsse von außen ihre Kultur zu bewahren.

00:23:35: Schön, ja.

00:23:36: Und diese Kultur, bis hin dann auch zur Mentalität der Menschen vor Ort, Zu was für einem Gefühl führt das für dich, wenn du vor Ort unterwegs bist, zum Beispiel in der Hauptstadt in Tieflis?

00:23:48: Also, was herrscht in der Stadt für ein Vibe, wenn wir von den Menschen ausgehen?

00:23:53: Ich habe jetzt verstanden, es ist sehr komplex, es ist sehr vielschichtig, ganz viele Einflüsse, trotzdem was Eigenes.

00:23:58: Wozu führt das, wenn du unterwegs bist, mit den Leuten sprichst?

00:24:01: Ist das eher total laidback?

00:24:02: Ist das eher hasselnd bassel, also ganz viel los, sehr energisch, sehr energiegeladen?

00:24:07: Zu was von einer Energie, zu was von einem Mix zwischen, ich weiß nicht, Entspanntheit und vielleicht auch gemütlichem Nachbarschaftsgetümmel, aber vielleicht dann auch so diesem modernen, also wie ist das Gefühl in der Stadt, wenn du die Stadt selbst erkundest?

00:24:20: Es ist eine super elektrisierende Stadt, also wie gerade schon erwähnt, ein Wochenende haben die Clubs offen und es ist Party, es ist dann immer was los.

00:24:30: Auch das Gefühl, was ich meistens habe, wenn ich in meiner Wohnung sitze, dass ich irgendwie Stimmen draußen höre, irgendwelche... Proteste, irgendwelche Rufe und ich denke, ja, wow, hier ist eigentlich immer irgendwas los.

00:24:40: Also seit knapp mittlerweile vier, fünf Monaten sind jeden Tag Proteste gegen die Regierung, weil letztes Jahr im Oktober haben Parlamentswahlen stattgefunden, die eigentlich weder frei noch fair abliefen, weil sie massiven Wahlbetrug gab und dazu sind die Leute dann auf die Straße gegangen.

00:25:04: gegen dieses Wahlergebnis zu protestieren, um es kurz zusammenzufassen.

00:25:09: Ja, das ging ja durch die Medien.

00:25:11: Ich glaube, da würde auch übrigens viele Leute interessieren, die hier zuhören und vielleicht auch gerne endlich mal nach Georgien reisen würden, vielleicht sogar auch konkret nach Tieflis.

00:25:20: Also diese Proteste hat man ja oft gesehen, wie gesagt, wie schlagen die sich nieder.

00:25:24: Muss man da Angst haben, ist die ganze Stadt in Aufruhr.

00:25:28: Ich weiß, dass du dir auch dokumentarisch als Filmemacher begleitet und dokumentiert hast.

00:25:32: Vielleicht kannst du da einen kleinen Einblick zu geben.

00:25:34: Ja, zu den Anfangszeiten, es war jetzt Dezember, zwei Tausend, vierundzwanzig, war eine Woche schon etwas Ausnahmezustand.

00:25:44: Meistens dann eben auf der Rusta Veli, auf der Prachtstraße vor dem Parlament.

00:25:48: Danach hat es sich ein bisschen, ich würde es einfach nur sagen eingependelt.

00:25:52: Also es ist immer noch Proteste auf einem täglich stattfindenden Basis.

00:25:56: Alle einen bis zwei Wochen sind die etwas größer, dass dann auch mal eine Straße gesperrt ist.

00:26:00: Also die Prachtstraße ist dann zu, weil die Demonstranten da drauf sind.

00:26:05: Aber es ist jetzt nicht gefährlich für einen.

00:26:08: Also ich würde sagen, es ist kein Grund, deswegen nicht nach Georgien zu kommen.

00:26:14: Ich persönlich, das bin aber vielleicht nur ich, ich finde es ja gerade spannend zu sehen, wenn es aufgeladen ist politisch.

00:26:21: um zu sehen, wie sind die verschiedenen Strömungen, was erzählen wir die Leute, da auch mal vor das Parlament zu gehen abends ab zwanzig Uhr sind meistens die Proteste und einfach mal mit den Leuten zu sprechen.

00:26:30: Aber klar, für die Menschen hier ist es eine Situation, die sehr viel mit ihrer eigenen Zukunft zusammenhängt, die verunsichert sind, weil alles autoritärer wird, weil sie sich nicht im Klaren sein können, ob ihre demokratische Stimme eigentlich noch was wert ist, wenn sie wählen gehen.

00:26:52: Deswegen ist es eine schwierige Situation für die Menschen hier, weil mittlerweile Gesetze erlassen werden, die alles Autoritärer machen, das Agentengesetz auch das sogenannte Russische Gesetz genannt, verschlechterte Situation für viele NGOs, weil sie sich komplett transparent machen.

00:27:11: Nicht

00:27:11: Regierungsorganisation, ja.

00:27:13: Genau.

00:27:13: Sie müssen sich doch komplett transparent machen, sobald sie zwanzig Prozent ihrer Finanzmittel aus dem Ausland bekommen.

00:27:21: Klingt jetzt erstmal gar nicht so schlimm und recht harmlos dieses Gesetz, aber es wird vermutet, dass dieses Gesetz verwendet wird, um letztendlich oppositionelle Mundtour zu machen und nicht die Regierungsorganisationen, die ansatzweise kritisch gegen den Staat sind, eigentlich zu verbieten letztendlich.

00:27:37: Also von daher gibt es viele Gründe für die... pro europäische Protestbewegung auf die Straße zu gehen.

00:27:44: Ich finde es auch sehr beeindruckend, dass sie nicht müde werden, weil sie jetzt schon seit Monaten jeden Tag auf die Straße gehen.

00:27:50: Aber mittlerweile ist es auf einem, ich würde sagen, für Außenstehende, für Touristen alles auf einem nicht gefährlichen Niveau, dass man da gut und gerne auch mal direkt zu den Protesten hingehen kann.

00:28:01: Und wer da vielleicht etwas verunsicherter ist, der meidet einfach die Straße vor dem Parlament und kommt damit auch nicht in Berührung.

00:28:08: Aber es spiegelt für mich Die Stimmung in dem Land sehr gut wider, weil es einfach diese Unzufriedenheit gegenüber die Regierung ausdrückt.

00:28:17: Ja, wahnsinnig spannend und auch bemerkenswert, dass eben genau wie du sagst, diese Energie nun schon über so viele Monate hinweg anhält.

00:28:25: Also wer da sich zutraut, doch vielleicht mal einen Blick zu riskieren.

00:28:30: Definitiv im wahnsinnig spannendes und wichtiges Thema.

00:28:32: Und wenn nicht, dann kann man es leicht auch vermeiden.

00:28:36: Also es gibt einen starken Willen der Georgia-Rinnen und Georgia-Durchhaltevermögen, aber es gibt auch ganz viel Herzenswärme und Entspanntheit.

00:28:45: Und ich würde an dieser Stelle gerne nochmal einen O-Ton bringen, den Michaela, unser erwähnter Kollege uns mitgebracht hat, von seinem Guide David.

00:28:53: Er ist mit einem Guide unterwegs und David wurde in Tieflis selbst geboren.

00:28:57: Der ist aber zum Studium von Business Development and Finance.

00:29:02: nach Mailand gegangen vor ein paar Jahren, als er dann aber fertig war mit dem Studium, hat er gemerkt, ja, so eine Bürokarriere ist eigentlich doch nicht das, worauf ich stehe, hat sich dann entschieden, lieber als Guide zu arbeiten und ist aus Liebe zum Land wieder nach Georgien zurückgekehrt, arbeitet dort seither und unser Kollege Mikkele hat ihn gefragt, warum er denn nach seiner Zeit in Mailand zurückgekommen ist nach Georgien und David hat ihm so ein paar Gründe genannt und dieser hier war einer davon.

00:29:37: Wie ging dir das selbst denn, als du in Georgien angekommen bist und dich dann auch entschieden hast, tatsächlich dort bleiben zu wollen?

00:29:44: Wie leicht oder schwer ist dir gefallen, mit den Menschen dann schlussendlich in Kontakt zu kommen?

00:29:48: Man sagt ja, dass die Deutschen zum Beispiel immer so eine Kokosnuss sind, dass sie erst hart sind und dann weich werden im Kern.

00:29:54: Und ich glaube,

00:29:55: wobei der Kern der Kokosnuss gar nicht so weich ist, zumindest das hofft vielleicht, aber ich weiß, was du meinst.

00:30:02: Ja, ich würde sagen, bei den Georgien kommt man sehr schnell ins Gespräch und dann hast du aber erst einen, und dann hast du vielleicht aber einen härteren Kern, vielleicht mehr so wie so für sich, dass es unglaublich einfach ist, erstmal bei Leuten ins Gespräch zu kommen.

00:30:17: dann aber schwieriger wird, wenn man sich dann wieder treffen möchte oder etwas konkreter werden möchte.

00:30:24: Lass uns doch mal nächste Woche an dem Tag, an zu der und der Uhrzeit irgendwie was zusammen machen.

00:30:29: Dann wird es ein bisschen schwieriger.

00:30:31: Aber im Großen und Ganzen, wenn du jemanden triffst, erstmal jeder ist sehr, sehr herzlich übergestimmt.

00:30:39: Gibt dir gerne Auskunft über alles, was du wissen magst.

00:30:44: Ein super Beispiel für die Herzlichkeit der Menschen ist zum Beispiel meine Nachbarin, von der ich vorhin schon kurz geredet habe, dass sie mir Kacapuri geschenkt hat, als ich neu eingezogen bin.

00:30:55: Die ist mit frisch gebackenen georgischen Brot vorbeigekommen und war total neugierig und offen, dass ich jetzt hier ihr neue Nachbar bin.

00:31:03: Wenn ich irgendwie die Treppe hoch laufe, dann steckt sie ihren Kopf aus dem Fenster.

00:31:07: Wir haben ein kurzes Gespräch oder ich gehe rüber auf den Kaffee und quatsch mit ihr.

00:31:12: Das ist genau die Art von Nachbarschaft, die ich mir vorstelle.

00:31:15: Und nicht, obwohl wir auch in der Stadt wohnen, dann ist die Plätschie immerhin noch eine Millionenstadt, könnte es auch sein, dass es alles anonym ist und man guckt nicht nach links und rechts, sondern hat nur einen Tonnerblick.

00:31:26: Aber ich finde diese, diese warme Herzlichkeit auch einfach gegenüber den Menschen, die mit mir Tür an Tür wohnen, hier etwas Wunderschönes.

00:31:35: Hm, schön.

00:31:37: Tür an Tür sind wir nochmal bei dir wieder in der Nachbarschaft angekommen.

00:31:41: Und jetzt würde ich vorschlagen, jetzt zoomen wir da aber mal ein bisschen raus, weiten den Blick ein kleines bisschen.

00:31:47: Wie würdest du denn die Natur rund um Tiefles beschreiben?

00:31:50: Die Natur, das Umland?

00:31:52: gibt es grundsätzlich Orte in der Nähe der Stadt, an die du gerne raus fährst, um auch mal diesem Stadttrubel zu entkommen.

00:31:59: Du hattest ja schon diesen einen Berg angesprochen.

00:32:01: wo die Gondeln hochfahren, wo es diesen alten sowjetischen Freizeitpark gibt.

00:32:06: Was ist sonst so in der Nähe?

00:32:07: Also drei Viertel Georgien sind mit Bergen bedeckt.

00:32:10: Was eine unglaublich bergige Region und die meisten Menschen, es gibt fünf bis sechs Millionen Georgier, die leben an dem Flussufer, an der Kura, die auch durch Tiplissi führt.

00:32:22: Und wenn man raus möchte in die Berge, dann ist es auch gar nicht weit von Tipliss.

00:32:27: Innerhalb von zwei, drei Stunden ist man schon in dem schönsten Bergpanorama.

00:32:31: Und es gibt zwei große Bergketten, das ist der große Kaukasus und der kleine Kaukasus.

00:32:37: Und ein sehr beliebter Trip für einen Wochenende ist die Fahrt zur Dreifaltigkeitskirche in Stepansminder.

00:32:46: Ich glaube, wenn man die Orging bei Google Bilder eingibt, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass diese Dreifaltigkeitskirche da mit als erstes auftaucht.

00:32:55: Das ist eine Kirche auf einem Berg.

00:32:57: Wunderschön gelegen mit ein fünftausendmeter hohen berg den kassebeck dahinter.

00:33:02: dort ist mein drei bis vier autostunden von tiblissi aus.

00:33:05: und Obwohl es mittlerweile vielleicht ja ein bisschen touristisch ist es ist trotzdem immer noch wunderschön und auch die locals besuchen diesen ort sehr gern.

00:33:14: es gibt Für alle dies bisschen entspannter mögen beim reisen dort auch ein hotel mit saunen und fittes bereich wo man dann auf diese dreifaltigkeitskirche guckt.

00:33:24: und ja es ist Auf jeden Fall ein Ort zum Entspannen, zum Innern der Natur sein, auch zum Wandern, den man sehr schnell erreichen kann.

00:33:34: Und auch jetzt gerade in den Wintermonaten, es ist sehr einfach, nach Goudaoui zu reisen.

00:33:40: Goudaoui ist auch ein Ort in den Bergen, der sich wundereiglich zum Skifahren.

00:33:46: Dort war ich zweimal im letzten Winter und ... Es ist ein Traum, du siehst halt in der ferne, schneebedeckte Gipfel, du selbst bist auch auf zweieinhalb Tausend Metern Höhe.

00:33:57: Man kann dort paragleiden, Winter wie Sommer und sehr, sehr schöne Ort, um der Stadt zu entfliehen.

00:34:06: Aber auch Bojomi kann ich es empfehlen, das ist ein Ort im Kleinkaukasus.

00:34:12: Dort fährt man auch vielleicht nur zwei, drei Stunden mit der Marschutka hin, also dem Minibus hier in Georgien.

00:34:17: Es kostet auch alles.

00:34:19: weniger Euro, also für unter zehn Euro kann man sich im Minimum plus setzen für mehrere Stunden.

00:34:25: Und das Schöne an Georgien ist, dadurch dass es vielleicht so groß ist wie Bayern ungefähr, ist alles eigentlich nicht weit entfernt.

00:34:32: Und in Bojomi gibt es auch einen Nationalpark, den Karagaulinationalpark und der eignet sich auch sehr, sehr gut zum Wandern.

00:34:40: Also Georgien ist wirklich ein Wanderland, jeder der zwischen, ich würde sagen, April, Mai bis September, Oktober kommt, der soll auf jeden Fall wandern gehen, aber es ist auch ein Land, das sich ganzjährig eignet, weil man im Winter, wie ich gerade schon erwähnt, auch gut schief fahren kann.

00:34:55: Und abgesehen von Bojomi fällt mir noch ein Sindagi.

00:34:59: Sindagi ist eine superromantische Stadt im Osten Georgians, auf einem Hügel gelegen, man, deswegen nennt man Karätien, dieses Karätien ist... Die Region, in der sich Sindagi befindet, nennt man auch die Toskana des Ostens, weil Sindagi wirklich wie so eine toskanische Stadt anmutet, aber es auch eine Gegend ist, die sehr bekannt ist für den Weinanbau.

00:35:26: Also es gibt in ganz Georgien fünfhundert Drehbsorten, in Karrezien wirklich den Großteil davon und es gibt auch eine ganz besondere Art und Weise, wie der Wein hergestellt wird und das ist in so Tongefäßen.

00:35:40: Queri heißen die.

00:35:42: Und ich glaube, seit den zwei Tausend Zehnerjahren ist diese Art, diese Methode, den Wein herzustellen, auch UNESCO Weltkulturerbe.

00:35:53: Dieser georgsche Wein, man nennt ihn auch Emberwein, weil er also durch diese Tonfester eine orangische Färbung bekommt, ist was ganz Besonderes, weil man diesen.

00:36:03: Eigentlich kenne ich nur die Unterschiede zwischen Rot und Weißwein.

00:36:07: Aber hier in Georgien gibt es auch Orangen in Wein durch diese Tongefäße.

00:36:12: Ja, das kann man in Syndagi und rund um Karrezen sehr gut erleben.

00:36:16: Ich habe da noch eine kleine Geschichte

00:36:18: zu

00:36:19: dem Erlebnis auf einem Weingut.

00:36:22: Und zwar habe ich letztes Jahr für Freunde einen Trip organisiert.

00:36:25: Wir waren fünfzehn Leute.

00:36:26: Ich war der Organisator und ich musste halt irgendwie schauen, okay, ich möchte alle auf einen Weingut bringen.

00:36:32: und hatte mir das so vorgestellt, dass man dann auf dieses Weingut kommt und dann kriegt man erstmal ein bisschen was Kredenzt, vielleicht ein bisschen Käse, vielleicht verschiedene Weine aus verschiedenen Rebsorten und probiert sich dann so ein bisschen dadurch und bekommt was über die Rebsorten erzählt, während man dort auf den Zwischenweinreben steht.

00:36:50: Das habe ich mir alles ganz wunderbar vorgestellt.

00:36:53: So war es nicht ganz.

00:36:55: Wir haben dann einmal in die Hand gedrückt bekommen und durften dann erstmal so eine Stunde Arbeiten und die Weinreben kürzen und in die Eimer packen und dann selbst den Wein machen, was sich nicht alle so vorgestellt haben, weil es am Ende doch alles sehr schweißtreibend war.

00:37:12: Ich mein an sich ja ein toller Einblick und mal Handanlegen, um herauszufinden, wie es nun so gemacht wird, was da alles oder hintersteckt.

00:37:17: Wahnsinnig spannende Erfahrung.

00:37:19: Wenn man nun mit was ganz anderem rechnet, braucht man vielleicht einen Moment, um umzudenken.

00:37:24: Wollen wir es mal so formulieren.

00:37:26: Es kommt auf die Erwartungsverhaltung auch an, glaube ich.

00:37:28: Also im Nachhinein ist es eine super lustige Geschichte, als Paul zu Freundeskreis, die wir uns alle gerne erzählen.

00:37:34: Währenddessen, wir mussten dann wirklich nach zwei Stunden mal fragen, ob wir dann auch mal Wein probieren dürfen.

00:37:40: Und dann waren auch nicht genug Gläser für alle.

00:37:42: Wir mussten dann mit fünfzen Leuten so zwei Gläser teilen und dann wurde mal so halbherzig was eingeschenkt.

00:37:48: Also es war lustig.

00:37:49: Es gab da noch eine Supra, so nennt sich das Abendessen in Georgien.

00:37:54: Also wir haben dann Schaffschlick gegrillt, eigentlich unser Busfahrer hat den Grillmeisterspielen missen.

00:38:01: Es war alles sehr rustikal, aber auch unterhaltsam und lustig.

00:38:06: Das Schöne bei der Supra ist auch, dass es sich so wie in Deutschland, dass jeder so ein eigenes Hauptgericht bekommt, ein eigenes Essen hat, sondern es ist eine lange Tafel aufgebaut, auf der ganz viele kleine Gerichte sind, vom Kacapuri bis Kankali.

00:38:20: Also von den georgischen Brot bis zu den Teig-Taschen, alles aufgetischt und alle Teil miteinander.

00:38:25: Das macht auch Georgien zu sowas Geselligen.

00:38:28: Also wer in Georgien ist, der ist immer gesellig und es wird immer geteilt und ständig werden irgendwie Teller von links nach rechts gereicht und so, wenn man sich auch ein Mal auf so einer Langtafel eigentlich vorstellt.

00:38:40: Das ging eigentlich um Orte.

00:38:42: Es ging um Orte, aber ich finde es super, dass du es abgespülfen bist.

00:38:45: Denn da waren jetzt nicht nur Geschichten und Appetit-Anreger dabei, sondern auch schon ganz viele ganz konkrete Tipps in Tricks, wo man dann so hinreisen könnte von Tieflis aus.

00:38:55: Deswegen würde ich vorschlagen, auch wenn wir da jetzt schon ganz viel zu hatten, wir wechseln jetzt mal ganz offiziell in diesen Gesprächs-Teil, nämlich in die Tipps und Tricks für Reisende, die vielleicht selbst mal nach Georgien aufbrechen wollen.

00:39:12: Du hast ja gerade schon vom Wein gesprochen, habe ich auch gelesen, die Orgien auch ein großes Weinland, gibt es ganz, ganz tolle Weinberge.

00:39:18: Ja, man kann offenbar auch selbst Hand anlegen, aber auch das habe ich gehört, zum Beispiel von unserem Kollegen Mikkele.

00:39:25: Es gibt auch ganz normale genussvolle Wein-Erfahrungen, Weinverkostungen und das, was man sich da so vorstellt, irgendwo.

00:39:32: im Weinkeller sitzen.

00:39:34: Ich glaube, hier haben wir sogar so ein bisschen Atmung.

00:39:36: Können wir meinen Hintergrund legen, so ein Weinkeller mit leckerer Weinverkostung.

00:39:44: Und Nikkele hat sich dazu auch mit einer Dame unterhalten namens Marina.

00:39:48: Das ist eine Geiden in einem Geschichtsmuseum.

00:39:52: Die hat viel über Geschichte erzählt, aber die hat auch viel offenbar über leckeres Essen und gute Weine erzählt.

00:39:57: Hören wir mal ganz kurz rein.

00:40:00: Georgia, weil sie das als Sunny Georgia genannt haben.

00:40:03: Und die Leute, die immer Gäste sind und immer eine spezielle Table haben für sie und gute Wein.

00:40:09: Das ist Georgia.

00:40:11: Gute Essen und gute Wein.

00:40:13: Ja, sind wir genau bei den Themen, die du gerade schon angerissen hast.

00:40:16: Gutes Essen, gute Weine.

00:40:17: Und du hast gerade schon von Georgischem Brot gesprochen und Teigtaschen.

00:40:21: Deswegen die Frage, was wäre denn so dein Tipp, was man in Georgien unbedingt mal kulinarisch probieren sollte?

00:40:27: Besucher hättest du eine Besucherin.

00:40:29: Wohin würdest du gehen und was würdest du credenzen?

00:40:33: Ich kann es ganz konkret machen an meinen Lieblingsrestaurants.

00:40:36: Also das sind zwei Stück, die ich auf jeden Fall empfehlen würde.

00:40:38: Das ist eines Sofia Melnikova.

00:40:42: Das liegt in einem kleinen Hinterhof ein bisschen versteckt.

00:40:46: Es gibt einen Außenbereich mit Weinreben, die genau über dir wachsen, also die sitzen am Tisch und bis zum Geben von Wein, Reben auf einem stillen Hinterhof vor Ort, die Katzen dann sich unter den Beine schlängeln ab und zu auch mal auf den Tisch verspringen und dort auf jeden Fall den rote Beta-Salat probieren, das ist mein Lieblingssalat in den Restaurant.

00:41:07: und überbackene Pelmeni mit Käse überbackene Pelmeni, also die russische, die russischen Teigtaschen.

00:41:14: Die georgische Version, die heißen dann Kinkali, die sind auch sehr, sehr gut in den Restaurant.

00:41:20: Und ja, es ist auch ein bisschen, mein Freundeskreis ist jetzt natürlich überschaubar, seit den eineinhalb Jahren, die ich hier wohne, aber dort trifft man dann immer wieder ein bekanntes Gesicht auch.

00:41:29: Es ist auch so Dreh- und Angelpunkt von vielen Leuten.

00:41:33: Sie verstehen sich auch als Supporter der Protestbewegung, also in Winterzeiten, als die Leute draußen waren, demonstriert haben.

00:41:42: Tee angeboten kostenlos für die Demonstrierenden.

00:41:45: Und ja, das ist also auch ein Restaurant mit politischer Haltung.

00:41:49: Und das zweite, was ich empfehlen kann, das heißt Rachis Ubani.

00:41:55: Und das liegt am Ende einer Säpentinstraße, bisschen außerhalb von Tbilisi, aber mit Taxi auch nicht länger als eine halbe Stunde von den meisten Orten der Stadt aus.

00:42:03: Und es hat eine wunderschöne Holzzerrasse mit spektakulären Blick auf die Stadt.

00:42:07: Also man sieht die ganze Stadt von dort oben aus.

00:42:10: Dort auf jeden Fall die Badriani probieren, das sind mit Walnüssen gefüllte Aubergine.

00:42:16: Das einzige, was mir dort fehlt, ist, dass sie keine Kinkalis haben.

00:42:19: Aber

00:42:19: die gibt's dann eben wieder an der Nordsee.

00:42:21: Das ist

00:42:21: mein absolutes All-Time-Favorite georgisches Niedlingsgericht, den man ab und zu, wenn man fragt, auch in Restaurants selbst machen kann.

00:42:30: Mir ist es mal passiert, dass ich gefragt worden bin, ob ich die selbst zusammenbauen möchte.

00:42:34: Und dann kam dann ein Teller mit diesem Teig und dann konnte man die... Die Füllung selbst ummannte mit diesem Teig und diese Teigtaschen selbst bauen.

00:42:45: Und dann wurden sie im Kochdorf gemacht und dann ein paar Minuten später hatte man es essen auf dem Tisch und es hat noch besser geschmeckt, weil man wusste, okay, ich habe es irgendwie auch mit meinen eigenen Händen gemacht und durfte dran mitwirken.

00:42:55: Also anders als auf dem Weinberg, in diesem Fall warst du dann gerne auch mit beim Erstellen des Nahrungsmittels dabei.

00:43:01: In dem Fall mit weniger schweißtreibende Arbeit verbunden.

00:43:05: Ja.

00:43:06: Und ja, ich kann einfach empfehlen, mal offen.

00:43:10: Augen vor allem mit auf einer Nase solche Straßen zu laufen, weil man hat überall diese kleinen Bäckereien.

00:43:14: Manchmal sind die auf Kniehöhe, also das ist zum Beispiel gegenbefangen meiner Wohnung, ist ein Fenster, das ist wirklich so, also machst du Fenster auf und das ist so auf dem Bordsteinhöhe und auf diesen Fenster hinaus.

00:43:28: aus einem Kellerraum werden dann frische Brote verkauft und das riecht schon im Umkreis von zehn, fünfzehn Metern vor diesem Fenster, riecht es schon nach... duftenden Puri nach duftenden Brot.

00:43:40: Also diese kleinen süßen Bäckereien hier, da auf jeden Fall mein Auge offen halten, dann sich dann einfach mal so ein Brot unter den Arm klemmen und da wie in Paris mit so einem Baguette einfach durch die Straßen laufen.

00:43:53: Auf jeden Fall.

00:43:55: Eine Empfehlung.

00:43:56: Und was man auch überall sieht, sind so Würste.

00:43:59: Man weiß nicht, was es ist.

00:44:00: Man denkt, es ist eine Wurst, es ist ein Kerze.

00:44:03: Okay, das ist mal verheißungsvoll.

00:44:06: Ist es was zu essen?

00:44:07: oder muss man das anzünden?

00:44:10: Ruchella, heißen die, das ist eine Süßigkeit mit Walnüssen, die man auf ein Seil aufreit, wenn man sie herstellt.

00:44:18: Und dann nimmt man diese Walnüsse auf einem Seil aufgereiht und tumpt sie dann in flüssigen Traubensaft.

00:44:24: Und dann hackt man die auf und lässt sie trocknen.

00:44:26: Das ist so was wie der Power-Riegel der Georgia.

00:44:30: Das Ding hält sich ein Jahr lang und wurde, ich weiß nicht, wie alt das ist, aber es wurde schon vor wahrscheinlich schon vor hunderten von Jahren hergestellt, weil es eigentlich ist für die Krieger gedacht, die sich das dann so als georgischen Snickers Power-Riegel so nebenher als Energiebooster... Einverleiben können.

00:44:48: und mittlerweile ist es aber auch so der Dauerbrenner als Geschenk, dass man mitbringt aus Georgien oder etwas was ja was man überall im Straßenrand sieht was was verkauft wird.

00:45:02: Genau das waren jetzt so meine meine zwei großen Restauranttipps plus Dinge die man mal ausprobieren sollte.

00:45:09: Ja wahnsinnig lecker klingt sehr sehr vielfältig.

00:45:12: die Küche also du hast ja beschrieben Ganz grundsätzlich die Nahrungsmittel, die Snacks auf die du stehst, also King Kali zum Beispiel, die gegrillten Aubergine hast du angesprochen und dann noch Restaurant-Tipps mit obendrein wunderbar.

00:45:25: Und in Bezug auf Tipps

00:45:27: und Empfehlungen

00:45:28: hat auch unser Kollege Mikkele seinen Guide David befragt, jetzt nicht konkret zu Restaurants, sondern eher

00:45:35: weitergefasst,

00:45:35: was das Land und eine eventuelle Reise durchs Land anbetrifft.

00:45:39: Und da hören wir auch mal kurz rein, was David so zu empfehlen hatte, nämlich eine ganze Reihe von Tipps und Tricks, das heißt also wer konkret ein Trip plant, schreibt vielleicht sogar am besten mal mit, wir lauschen mal.

00:45:56: Start with Tbilisi, go to the mountains of the southern Caucasus.

00:46:01: See Vardzieh Monastery complex that is carved in the rock.

00:46:04: Go to Pliscija, ancient rock city.

00:46:07: Hit the old capital Kutaisi.

00:46:10: Go to Svaneti, that's northern Caucasus, northwestern part of the Caucasus.

00:46:14: Beautiful mountain area with beautiful towers, unique language spoken in the area.

00:46:21: Highest mountains in the Georgia.

00:46:23: Exzellent Hiking Place.

00:46:24: It's wonderful.

00:46:25: It's absolutely easy to travel on your own in Georgia.

00:46:28: All you have to do is rent a car.

00:46:30: There are rental services everywhere.

00:46:32: So you rent a car, turn on the Google Maps, and you just follow the route.

00:46:35: The cellphone coverage is very good over the entire country.

00:46:39: Go Southern Caucasus, Northern Caucasus, go to Kazbegi.

00:46:42: Kazbegi is beautiful, amazing.

00:46:44: The road is very, very scenic.

00:46:46: Go to Eastern part of Georgia, Tukaheti region.

00:46:48: Enjoy some wine there, but don't drink and drive.

00:46:51: Du kannst wieder nach Tbilisi gehen.

00:46:53: Du kannst in die Black Sea-Area gehen.

00:46:57: Wenn du mehr Party, Casinos, Restaurants und Clubs

00:47:07: hinstellen

00:47:16: willst.

00:47:20: you go back to Tbilisi.

00:47:21: Also es ist weniger ein Roundtrip, sondern mehr so ein Sternförmigertrip.

00:47:25: Also man startet hier in der Hauptstadt, macht einen Trip, entweder in Süden oder Osten und kommt dann meistens eigentlich zwangläufig wieder zurück nach Tbilisi, verdammt wieder in Norden, verdammt zurück nach Tbilisi, verdammt in Westen.

00:47:38: Also immer wieder kommt man eigentlich nach Tbilisi, sehr häufig.

00:47:43: Genau.

00:47:43: Die die Wein gegen Karretien hatte ich erwähnt.

00:47:47: Kasbelgi ist diese dreifartigkeitskirche, die ich erwähnt habe.

00:47:51: Zwei Juwelen-Georgiens, die er angesprochen hat, die ich noch nicht erwähnt hatte, sind auf der einen Seite Svanetien und Tuschetien.

00:47:59: Svanetien ist... Ich habe es mir noch aufbewahrt, dorthin zu reisen, weil wenn ich es mache, dann möchte ich es richtig machen und mindestens eine Woche Zeit haben.

00:48:08: Deswegen war ich bisher noch nicht dort, es wird aber dieses Jahr im Sommer dann zum ersten Mal dorthin gehen und ich bin wahnsinnig gespannt, diesen Teil Georgians kennenzulernen, weil es mit einer der spektakulärsten Gegenden ist.

00:48:20: Also spektakulär, weil du hast dort die meisten Fünftausendern, den großen Kaukasus.

00:48:27: Und Orte wie Uschkuli, die man auch Top of Europe nennt, weil sie so abgelegen sind, Uschkuli ist der höchstgelegenste Ort in Europa, der dauerhaft bewohnt ist.

00:48:39: Also es gibt dort nur wenige Hundert Einwohner, die im Winter komplett abgeschienen sind von der Außenwelt und nur mit Helikopter erreichbar sind.

00:48:48: Und im Sommer gibt es dann die Passstraße, wenn der Schnee geschmolzen ist, dann kann man dorthin und den Ort erreichen.

00:48:54: Also extrem wilde, spannende Gegend.

00:48:57: Noch abgelegener und wilder ist Tushetschen, weil es einfach ein bisschen weniger touristisch ist als Svanetschen.

00:49:03: Hört sich zwar ähnlich an, aber es sind unterschiedliche Regionen, trotzdem beide in Norden, also beide an der russischen Grenze und im großen Kaukasus gelegen.

00:49:14: Und wer spektakulär und abenteilig nach Svanetschen reisen möchte, den kann ich empfehlen, mal auf die Seite Vanilla Sky zu schauen.

00:49:23: Dort gibt es eine kleine Propeller-Maschine, die so Ich glaube, ein, zweimal oder sogar täglich, das müsste man mal nachschauen.

00:49:30: Aber sie

00:49:31: recht regelmäßig fliegt diese kleine Propellermaschine von Tbilisi aus über die Berge an den Fünftausenden vorbei nach Mestia.

00:49:40: Und das muss ein sehr spektakulärer Flug sein, den man machen kann, um den Ort zu erreichen.

00:49:46: Wer ein bisschen klimafreundlicher anreisen möchte, der kann auch die Bahn nehmen.

00:49:49: Das habe ich bisher noch nicht selbst gemacht.

00:49:52: genauso wie den Flug, das ist alles gerade eher aus zweiter Hand, aber muss glaube ich auch sehr sehr schön sein, mit dem Zug anzureisen, in TPC sich in Zug zu setzen, dann zur nächstgelegene Station und den Rest dann mit Taxis oder Pustenzug zu legen.

00:50:07: Der Guide gerade hatte auch empfohlen, sich ein Auto zu mieten.

00:50:10: Da muss man vorgewarnt sein, dass die Fahrweise der Georgia doch etwas speziell ist.

00:50:17: Ich hatte schon sehr viele Momente auf der Straße, wo ich dachte, okay, ich hoffe, da kommen wir gut durch.

00:50:26: Ich empfinde es ein bisschen entspannter, wenn man einen Fahrer hat, weil Taxi ist wirklich... Kaum was kosten.

00:50:33: Also vor allem auch, wenn man sich ein Tippliste von A nach B bewegt, kostet ein Taxifahrt, die vielleicht zehn, fünfzehn Minuten lang ist, nie mehr als fünf Euro.

00:50:39: Also ich dachte, man soll es richtwert.

00:50:41: So ähnlich verhält es sich dann auch mit Long Distance, also mit längeren Taxifahrten zu Orten.

00:50:48: Mit der Gruppe kann man sich sehr gut auch eine Maschutka komplett mieten.

00:50:52: Das hatten wir gemacht, als wir mit fünfzehn Leuten gereist sind, hatten wir unseren eigenen Minibus, mit dem wir dann vor A nach B gefahren sind.

00:50:59: Und ansonsten gibt es dann immer ... zentrale Busstation, wo man hingehen kann und eine Maschutka wirklich für sehr wenig Geld an den nächsten Ort nehmen kann.

00:51:10: Also das ist auch eine sehr entspannte Art zu reisen und für jeden Backpacker, für jeden, der so ein bisschen auch mit den Leuten ins Gespräch kommen möchte, während er reist, weil es ist super interessant zu sehen und zu hören, wer so mit einreist.

00:51:25: Also die andere Reisende aus welchen Ländern sie kommen.

00:51:28: Also es sind häufig Iraner, die man hier trifft, aber auch viele Israelis, viele Leute aus Russland, viele aus der Türkei, weil es natürlich sehr, sehr nah ist für diese Länder, für diese Menschen aus diesen Ländern nach Georgien zu reisen.

00:51:42: Ja, das bestimmt auch irgendwie so ein bisschen die Farbe an Menschen, die man so trifft.

00:51:47: Also ich habe ich jetzt im Ski-Lift mit vier Russen unterhalten, die mit mir in derselben Gondel waren für die ganze Fahrt, fast zehn Minuten, mit denen ich wahrscheinlich sonst auch irgendwie nicht ins Gespräch gekommen wäre.

00:52:00: die superherzlich waren und es war einfach eine schöne Austausch.

00:52:04: Ja, so ein bisschen eine Art des Reisens zu wählen, die einen auch offen macht, dass das links und rechts passiert, finde ich persönlich immer sehr schön.

00:52:13: Und da bieten sich mal Schuttgas eben sehr gut an gegenüber einem eigenen Mietwagen, weil ein Mietwagen ist natürlich immer so ein bisschen abgekopft und aussegelt in seinen eigenen Autos unterwegs und trifft da weniger auf Menschen, deswegen genau.

00:52:26: Mini-Busse finde ich The Way To Go.

00:52:29: The Way To Go.

00:52:30: Schön.

00:52:31: Ich glaube damit fühle ich mich relativ gut vorbereitet für einen eventuellen Trip nach Georgien.

00:52:36: Ich denke und hoffe unseren Hörern und Hörern wird es genauso gehen und möchte deswegen dir ganz ganz herzlich danken.

00:52:43: Danke für dieses Gespräch.

00:52:44: Runde zwei immerhin schon.

00:52:45: Sehr gerne Erik.

00:52:46: Und dann bis zu Runde drei hoffentlich.

00:52:48: Das

00:52:49: würde mich sehr freuen.

00:52:49: Ganz lieben Dank dir und weiterhin eine gute Zeit dir in Georgien.

00:52:53: Mach's gut.

00:52:53: Ciao Ciao.

00:52:54: Ciao Erik.

00:52:58: Das war mein Gespräch mit Samuel Hede und wenn ihr jetzt auf dieser Grundlage Lust bekommen haben solltet, selbst einmal nach Georgien aufzubrechen, dann habe ich gute Nachrichten für euch, denn

00:53:08: edelweiß

00:53:08: fliegt euch aus am Februar das ganze Jahr über direkt nach.

00:53:12: Tbilisi beziehungsweise Tiefelis.

00:53:14: Und falls ihr zum

00:53:16: Skifahren

00:53:16: oder zum Meer aufbrechen wollt, das bietet sich ja beides an.

00:53:20: Denkt dran, bei Edelweiss fliegt euer Sport Gepäck umsonst mit.

00:53:25: Alle Infos findet ihr wie immer auf der Edelweiss Website.

00:53:29: Danke, dass ihr dabei wart.

00:53:30: Wenn euch diese Folge gefallen hat, dann abonniert unseren Podcast unbedingt, empfehlt ihn

00:53:35: weiter

00:53:35: und seid auch beim nächsten Mal wieder mit dabei.

00:53:38: Dann nehmen wir euch wieder mit auf eine Reis an einen ganz besonderen Ort.

00:53:42: Bis dahin.

00:53:43: Macht es gut, ciao!

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